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Wenig Sonne und viel Regen im zweiten Corona-Winter - Die Wirtschaft steht momentan vor vielen Herausforderungen. Das Corona-Virus mit den gesundheitspolitisch motivierten staatlichen Einschränkungen und wachsenden Personalausfällen, permanente Störungen der Lieferketten und steigende Energiepreise fordern ihren Tribut. Die Stimmung in den Betrieben hat sich seit Herbst 2021 verschlechtert, ist aber besser als vor einem Jahr. Die Konjunkturaussichten insbesondere in der Industrie als wertschöpfungsstarker Leitbrache bleiben jedoch positiv. Diese Ergebnisse liefert die Konjunkturumfrage Jahresbeginn 2022 der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen. Der Konjunkturklimaindikator, mit dem die IHK Südthüringen die Lage- und Erwartungseinschätzungen der Unternehmen in einem Wert zusammenfasst, sinkt gegenüber der Herbst-Umfrage um 11 Punkte und erreicht nun 87,3 von 200 möglichen Punkten. Verglichen mit dem ersten Corona-Winter 2020/2021 hat sich die Stimmung hingegen verbessert. Damals wurden lediglich 79,9 Punkte erreicht. Ein Indikatorwert von weniger als 100 Punkten signalisiert, dass für die Unternehmen die Schwierigkeiten überwiegen.

Die aktuelle Lage bewerten 28 Prozent der Unternehmen als gut und weitere 43 Prozent als saisonüblich bzw. befriedigend. Die Stimmung wäre besser, wenn vorhandene Aufträge abgearbeitet werden könnten und die Verbraucher ihre Konsumwünsche in die Tat umsetzten könnten. Staatliche Auflagen und Verordnungen bremsen jedoch die Wirtschaft. Hinzu kommen erhebliche Störungen im internationalen Warenverkehr, von denen nahezu alle Unternehmen betroffen sind. Unklar ist, wann sich die Lage normalisiert. Nur ein geringer Anteil der Unternehmen rechnet damit in nächster Zeit. 41 Prozent erwarten, dass sich die Normalisierung bis ins nächste Jahr hinziehen kann.

Fehlende Planungssicherheit bestimmt den Jahresausblick
„Planungen unter extremer Unsicherheit verhindern weitreichende unternehmerische Entscheidungen. Dabei sind die Vorzeichen eigentlich sehr gut. Die deutsche Industrie verfügt über einen gewaltigen Auftragsbestand. Sie kann ihn jedoch nicht abarbeiten, weil Vorprodukte nicht mehr just in time geliefert werden. Auf den Konten der deutschen Verbraucher hat sich gleichzeitig in den vergangenen zwei Jahren eine Überschussersparnis in Höhe von 200 Mrd. Euro angesammelt, weil sie nicht wie gewohnt konsumieren können. Es besteht daher Grund zu Zuversicht auf einen kräftigen Aufschwung, sobald die Corona-Beschränkungen fallen. Daher sollten jetzt verbindliche Öffnungsschritte festgelegt werden“, erklärt Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen.

  •  Stimmung der Unternehmen bleibt eingetrübt, ist aber besser als im Vorjahr
  •  Starke Performance des Industriesektors
  •  Vor allem das Gastgewerbe erwartet Aufschwung mit Wegfall der Corona-Beschränkungen


Die aktuelle Unübersichtlichkeit spiegelt sich im Jahresausblick. Lediglich 13 Prozent der Unternehmen erwarten in nächster Zeit bessere Geschäfte, 51 Prozent keine Veränderungen und 36 Prozent erneute Verschlechterungen. In den kommenden zwölf Monaten wollen drei von vier Unternehmen investieren. Die hohe Investitionsneigung ist ein Zeichen dafür, dass jeder Normalisierungsschritt zur Ausweitung der geschäftlichen Aktivität genutzt werden wird. 57 Prozent der Unternehmen beabsichtigen Modernisierungen, 31 Prozent planen kostensenkende Maßnahmen wegen des Preisanstiegs von Vorprodukten und 18 Prozent planen Erweiterungsinvestitionen. Mit einem Anteil von 36 Prozent fällt das Erweiterungsmotiv in der Industrie besonders hoch aus.

Als Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung stellen die Unternehmen insbesondere das Corona-Virus und die Energiepreise (Anteil beider Risiken: 74 Prozent) heraus. Jeweils mehr als die Hälfte nennt außerdem Fachkräfteengpässe (Anteil: 68 Prozent), Preise für Rohstoffe und Vorprodukte (Anteil: 63 Prozent), Arbeitskosten (Anteil: 59 Prozent) und Inlandsnachfrage (Anteil: 55 Prozent). Mit einem Anteil von 50 Prozent wird das Risiko Krankenstand häufiger denn je genannt. Coronafälle, Quarantäne und erhöhter Betreuungsaufwand für die Kinder stören den Geschäftsablauf einer wachsenden Zahl der Betriebe.

Blick in die Branchen: Industrie Top, Gastgewerbe Flop
In der Industrie berichten 49 Prozent der Unternehmen von einem im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Auftragseingang, der aktuelle Auftragsbestand stellt sich für 25 Prozent als groß und für weitere 55 Prozent als ausreichend dar. Allerdings ist die Kapazitätsauslastung gegenüber Herbst 2021 nur minimal gestiegen: 64 Prozent der Unternehmen erreichen einen Auslastungsgrad von 80 Prozent und mehr. Die gute Auftragslage rechtfertigt eine Expansion in den nächsten Monaten. 87 Prozent planen Investitionen flankiert mit Neueinstellungen. Jeder fünfte Industriebetrieb erwartet eine Vergrößerung seines Teams, lediglich 9 Prozent rechnen mit Personalabgängen.

Auch für das Baugewerbe ist die Auftragslage hervorragend. 49 Prozent der Unternehmen verfügen über einen Auftragsvorlauf von vier und mehr Monaten und 27 Prozent für zwei bis drei Monate. Allerdings wirkt sich in dieser Branche der Mangel an Mitarbeitern zunehmend bremsend aus. Jeder vierte Betrieb erwartet Personalverluste im Zuge der Verrentung der geburtenstarken Jahrgänge, die nicht durch Neueinstellungen kompensiert werden können. Dies wird durch eine niedrige Investitionsneigung flankiert. Lediglich sechs von zehn Unternehmen planen Investitionen.

Für den Handel wird der Fernabsatz über das Internet zunehmend zu einem strukturellen Problem. Die staatlich verhängten Kontaktbeschränkungen beschleunigen den Gewinn von Online-Marktanteilen. Hieran kann der hiesige Handel nur ungenügend partizipieren. Lediglich 47 Prozent der Händler nutzen auch digitale Vertriebskanäle, erreichen damit aber in den meisten Fällen Umsatzanteile unter 10 Prozent. Das Investitionsklima bleibt infolgedessen zurückhaltend. 68 Prozent planen Investitionen, vor allem im Kfz-Handel. Im Personalbereich ist mit einer weitgehend stabilen Entwicklung zu rechnen.

Im Verkehrsgewerbe erreichen drei von vier Unternehmen eine Kapazitätsauslastung von mehr als 70 Prozent. Der Anteil der Betriebe im Vollauslastung hat sich im Vergleich zum Vorjahr sogar auf ein Viertel verdoppelt. Angesichts steigender Kraftstoffpreise relativiert sich jedoch dieser Zugewinn. Vor diesem Hintergrund erscheinen Investitionsplanungen in 68 Prozent der Unternehmen als Indiz für Zuversicht. Die Beschäftigungserwartungen sind hingegen rückläufig: Jedes vierte Unternehmen geht von Personalabgängen aus.

Im Südthüringer Gastgewerbe bestimmen rückläufige Gästezahlen und eine niedrige Bettenauslastung bereits seit etlichen Jahren das Bild. Die behördlichen Verfügungen beeinträchtigen den Geschäftsbetrieb erheblich. Zuversicht besteht in vielen Betrieben wegen steigender Buchungen für die Zeit ab Ostern. Die Investitionsneigung bleibt mit einem Anteil von 73 Prozent auf dem Niveau der vergangenen zehn Jahre. Die Beschäftigungserwartungen bleiben stabil.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Stimmung in der vielschichtigen Dienstleistungswirtschaft erheblich verbessert. Besonders gut stellt sich die Lage für die Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen dar. Für die Branche insgesamt haben sich für 17 Prozent der Unternehmen die Auftragslage und die Umsätze verbessert, für weitere 49 Prozent blieben beide Indikatoren unverändert. Die Investitionsneigung bleibt hoch. 72 Prozent der Unternehmen planen Investitionen. Die Beschäftigungserwartungen fallen negativ aus: 6 Prozent gehen von einem wachsenden Personalbestand aus, 18 Prozent von einem Rückgang.

Der vollständige Konjunkturbericht Jahresbeginn 2022 der IHK Südthüringen ist abrufbar unter: www.suhl.ihk.de/konjunktur

Hinweis: Basis der Angaben ist eine repräsentative Konjunkturumfrage der IHK Südthüringen, die von Mitte Dezember 2021 bis Mitte Januar 2022 durchgeführt wurde. Zur IHK Südthüringen mit 26.500 Mitgliedsunternehmen gehören 11.600 Dienstleister mit 55.800 Beschäftigten, gefolgt von 6.700 Handelsunternehmen mit 15.500 Beschäftigten. Zur Industrie gehören 2.500 Unternehmen mit 45.200 Beschäftigten. Die statistischen Angaben stammen aus Datenbanken des Statistischen Bundesamts.



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