Die Industrie- und Handelskammer zu Essen (IHK) hat in einer Blitzumfrage rund 800 MEO-Unternehmen aus allen Branchen zu den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine befragt. Die Unternehmen äußerten sich zu Geschäftsbeziehungen, zu ihrer Haltung zu den Sanktionen gegen Russland und zu ihrer Hilfsbereitschaft für die ukrainische Bevölkerung. Die Ergebnisse der MEO-Wirtschaft in Zahlen: 85 Prozent befürworten die harten Sanktionen gegen Russland, nur acht Prozent lehnen die Sanktionen ab. Sogar unter den Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen nach Russland unterstützen 84 Prozent die Sanktionen. „Die Unternehmen der MEO-Region zeigen eine klare Kante: Sie unterstützen die harten Wirtschaftssanktionen gegen Russland, obwohl sie bereits jetzt negative wirtschaftliche Auswirkungen spüren“, so IHK-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Groß.
Folgen bereits jetzt spürbar – Unternehmen erwarten Verschärfung der Auswirkungen
Die Russland-Sanktionen hinterlassen bereits jetzt spürbare Folgen: Fast 90 Prozent aller Teilnehmenden sehen sich betroffen. Drei Viertel der Befragten berichten von spürbar gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten, 40 Prozent von Bezugs- und Lieferschwierigkeiten, fast ein Drittel (32 Prozent) von Absatzeinbußen und ein Viertel von Transport- und Logistikschwierigkeiten infolge der Wirtschaftssanktionen. Bei einzelnen Unternehmen sind die Auswirkungen derart gravierend, dass Kurzarbeit und Mitarbeiterentlassungen und im schlimmsten Fall die Insolvenz droht.
Angesichts der umfänglichen Auswirkungen auf die Wirtschaft ist die Unterstützung der Sanktionen nach Einschätzung von Kerstin Groß umso bemerkenswerter: „Im Krieg müssen wirtschaftliche Belange in den Hintergrund rücken, so schlimm die Auswirkungen für einzelne Unternehmen auch sein können.
Auch der Vorsitzende des IHK-Außenhandelsausschusses, Andreas Wasmuth, hat sich mit seiner Firma AVIT- Hochdruck Rohrtechnik GmbH temporär aus dem Russlandgeschäft zurückgezogen: „Auch als Familienunternehmen mit langjährigen Handelsbeziehungen können wir uns unserer Verantwortung nicht entziehen. Business as usual war für uns keine Option.“
Überwältigende Hilfsbereitschaft der MEO-Unternehmen – über 50 Prozent helfen bereits jetzt
Beeindruckt zeigt sich IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel von der Hilfsbereitschaft der MEO-Wirtschaft: „Bereits jetzt hilft über die Hälfte der Unternehmen den Menschen in der Ukraine in unterschiedlichster Form. Meist über Geld- und Sachspenden – wie Lebensmittel, Dinge des täglichen Bedarfs und medizinische Güter – aber vielfach darüber hinaus.“ Laut Umfrage gaben einzelne Firmen an, dass sie sogar Hilfstransporte Richtung Ukraine organisieren.
„Dieser Krieg bringt Leid über viele Millionen Menschen und kann niemanden kalt lassen. Die MEO-Wirtschaft zeigt nicht nur klare Haltung, sondern engagiert sich auch tatkräftig bei der Hilfe der betroffenen Menschen. Uns erreichen immer wieder Hilfsangebote, die wir gerne bündeln möchten“, fasst Jutta Kruft-Lohrengel die Ergebnisse zusammen.
Die IHK zu Essen bietet ihren Mitgliedsunternehmen an, firmeneigene Hilfsprojekte auf ihrer Internetseite unter www.essen.ihk24.de/ukraine zu veröffentlichen. Darüber hinaus informiert die IHK in einem Sonderbereich zum Ukraine-Krieg Unternehmen, deren Geschäfte von den Entwicklungen des Krieges beeinträchtigt sind.
Die Industrie- und Handelskammer zu Essen ist eine von den Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft getragene Institution. Als Körperschaft öffentlichen Rechts vertritt sie auf Basis der gesetzlichen Mitgliedschaft das Gesamtinteresse von über 56.000 Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen in den Städten Essen, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen.
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