26.01.2023 - Jetzt in den Zukunftsmodus schalten! - Zur Veröffentlichung des Jahreswirtschaftsberichts 2023 der Bundesregierung am Mittwoch erklärt Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH): „So wie die Bundesregierung in ihrem Jahreswirtschaftsbericht wieder etwas optimistischer auf den konjunkturellen Verlauf des Jahres 2023 schaut, so sieht auch das Handwerk gute Gründe dafür, dass sich nach dem Krisenjahr 2022 die Lage im späteren Jahresverlauf 2023 wieder bessern wird. Ohne Frage haben viele Handwerksbetriebe gerade zu Jahresbeginn noch weiter mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen. Denn die Herausforderungen durch hohe Energiekosten, angespannte Lieferketten und nach wie vor fehlende Materialien haben sich nicht schlagartig mit dem Jahreswechsel geändert. Diese aktuelle Krisenphase zu bewältigen, bindet nach wie vor sehr viele Ressourcen. Das darf aber mit Blick auf die längerfristigen Aufgaben nicht das gesamte Handeln bestimmen.
Die Konjunkturerwartungen lassen zumindest ab dem Frühjahr wieder eine Normalisierung erwarten. Dann können und müssen sich die Betriebe den zentralen strukturellen Herausforderungen widmen. Dazu zählen zuvorderst, Fachkräfte zu gewinnen und auszubilden, Geschäfts- und Produktionsprozesse weiter zu digitalisieren und betriebliche Prozesse und Geschäftsmodelle so weit wie möglich auf die Anforderungen der Energie- und Klimawende auszurichten, beispielsweise Heiz- und Produktionstechniken energieeffizienter einzusetzen.
Doch nicht allein die Betriebe sind gefordert. Politik muss die Betriebe bei Bürokratie, Steuern und Sozialabgaben entlasten und für Bedingungen sorgen, die eine wirtschaftlich erfolgreiche Betriebsführung zulassen – nur so lassen sich Arbeits- und Ausbildungsplätze in den Betrieben sichern.
Wir müssen in Deutschland gemeinsam an einer positiven Zukunftsperspektive arbeiten, und zwar parallel zur Krisenbewältigung: Die Regierung muss gleichzeitig im Zukunfts- wie im Krisenmodus sein. Wir können es uns schlicht nicht leisten, Aufgaben beim Klimaschutz und der Dekarbonisierung sowie den vielen weiteren Transformationsvorhaben weiter auf die lange Bank zu schieben. Es geht nicht nur um die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Es geht um nicht weniger als die Zukunft der künftigen Generationen! Die wird nur mit dem Handwerk und mit genügend qualifizierten Handwerkerinnen und Handwerkern gut zu gestalten sein. Dafür muss sich die Politik noch deutlich mehr bei der Fachkräftesicherung und beim Abbau von Bürokratie ins Zeug legen.“
Zentralverband des Deutschen Handwerks
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