17. Januar 2022 - Zur Forderung des Bundes der Steuerzahler an die Ampel-Koalition, aufgrund der hohen Inflationsrate den Tarifverlauf im Einkommensteuerrecht umgehend anzupassen, erklärt der Präsident des Sächsischen Handwerkstages, Jörg Dittrich: „Wir halten die Forderung des Steuerzahlerbundes auch aus Handwerkssicht für völlig berechtigt – gerade auch deshalb, um gegenüber den steuerzahlen-den Leistungsträgern der Gesellschaft ein Signal der Wertschätzung und Ver-lässlichkeit auszusenden.Bereits seit sehr vielen Jahren werden Handwerk und Mittelstand von der Bundespolitik mit dem Versprechen hingehalten, das Einkommensteuerrecht umfassend zu reformieren, um Ungerechtigkeiten im Steuerrecht endlich zu beseitigen. Doch passiert ist bislang – nichts!
Dennoch: Wir geben die Hoffnung auf ein substanzielles Einlenken der Politik nicht auf. Immerhin hatte sich seinerzeit vor allem die FDP, die in der Ampel-Koalition nunmehr den Bundesfinanzminister stellt, an der Seite des Hand-werks für mehr Netto vom Brutto stark gemacht. Denn es sind kleine und mittlere Einkommen, die durch den geltenden Tarif-verlauf bei der Einkommensteuer (`kalte Progression`) nach wie vor über Ge-bühr belastet und gegenüber anderen Steuerpflichtigen massiv benachteiligt werden.“
Wegen der „kalten Progression“ beim Tarifverlauf im Einkommensteuerrecht nimmt die Belastung mit jedem zusätzlich verdienten Euro zu. Im Zusammen-hang mit der galoppierenden Inflation führt die Progression dann zu „heimlichen“ Steuererhöhungen für beruflich Selbstständige, aber auch für Arbeitnehmer. Die enormen Steuermehreinnahmen kommen letztlich ausschließlich dem Staats-haushalt zugute.