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Brossardt: „Zölle sind ein erhebliches Risiko für die Weltwirtschaft“. -„Grundsätzlich begrüßen wir die Ankündigung der US-Administration, die Entscheidung über Zölle auf Fahrzeuge und Fahrzeugteile um 180 Tage zu verschieben. Solche Zölle sind ein erhebliches Risiko für die Weltwirtschaft. Eine Eskalation trifft US-Verbraucher und US-Wirtschaft genauso wie die Wirtschaft der engsten Verbündeten der USA. Dennoch bedeutet dies für unsere Unternehmen eine Fortsetzung der Hängepartie und anhaltende Rechts- und Planungsunsicherheit“, so Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. Nach Ansicht der vbw ist es dringend geboten, den Juncker-Trump-Deal vom Sommer letzten Jahres mit Leben zu füllen, um die Eskalation des Handelsstreits zu stoppen. „Der richtige Einstieg ist die Absenkung der Zölle auf breiter Front. Protektionismus kennt nur Verlierer“, mahnte Brossardt.

Laut einer von der vbw bei Ernst & Young, EY Economic Advisory in Auftrag gegebenen Studie würden sich bei einem Zoll zwischen 15 und 25 Prozent die Kosten auf zwischen 870 Millionen und 1,45 Milliarden Euro erhöhen, was bis zu einer Verzehnfachung der bisherigen Kosten führen würde. Die Zollbelastung für bayerische Automobilexporte in die USA beliefen sich zuletzt auf rund 146 Millionen Euro jährlich. Die Branche „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteile“ hat für den Standort Bayern eine hohe Bedeutung und steht für 2,7 Prozent aller Erwerbstätigen in Bayern, also rund 200.000 Arbeitsplätze. Dazu kommt noch einmal die gleiche Anzahl von Jobs in Handwerk, Dienstleistung und anderen Industriebranchen. Bayern exportierte im Jahr 2018 Waren im Wert von rund 21,3 Milliarden Euro in die USA. Das waren 11,2 Prozent aller bayerischen Exporte; die USA waren damit erneut der größte Exportmarkt für bayerische Waren. Kraftwagen und Kraftwagenteile sind mit 35,3 Prozent mit großem Abstand die wichtigsten Exportgüter Bayerns in die USA.

„Bayerische Unternehmen sorgen für fast 530.000 Jobs in den USA und stehen für 0,5 Prozent der gesamten US-amerikanischen Wertschöpfung. Diese ökonomische Erfolgsgeschichte darf nicht durch Protektionismus und Strafzölle gefährdet werden“, so Brossardt.