Meister muss Meister bleiben – Handwerkskammern sprechen sich gegen Umbenennungspläne aus. Das sächsische Handwerk mahnt die Politik, den Meistertitel durch Begriffe wie „Junior Professional“ nicht zu entwerten. - Die drei sächsischen Handwerkskammern warnen sowohl Bundespolitik als auch die Kultusministerien davor, die Berufsbezeichnung des Meisters zu ändern. Pläne, den in Deutschland und weltweit anerkannten Meistertitel durch eine neue Bezeichnung zu ergänzen, seien kontraproduktiv und könnten zu einer Abwertung des Meistertitels beitragen. Im Entwurf eines Gesetzes zur Modernisierung und Stärkung der beruflichen Bildung spricht sich die Bundesregierung dafür aus, für berufliche Abschlüsse die Bezeichnungen „Bachelor Professional“ und „Master Professional“ einzuführen. Meister dürften demnach künftig zusätzlich die Abschlussbezeichnung „Bachelor Professional“ führen. Der Gesetzentwurf wird heute im Wirtschaftsausschuss des Deutschen Bundesrates beraten. Ziel der Einführung dieser Fortbildungstitel sei, die bessere internationale Verwertbarkeit der Abschlüsse sowie die Sichtbarmachung der Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung.
„Der Meister darf als Berufsabschlussbezeichnung auf keinen Fall ersetzt werden“, betont Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden. „Der Meister ist ein allgemein anerkannter Begriff. Er steht für erstklassige Handwerksqualität. Für das Handwerk ist entscheidend, dass künftige Abschlussbezeichnungen, die eine Vergleichbarkeit mit akademischen Titeln und auch international ermöglichen sollen, immer nur eine Ergänzung sein können, aber den Meister als Abschlussbezeichnung auf keinen Fall ersetzen dürfen.“
„Junior Professional und Senior Professional sind keine international gebräuchlichen Begriffe für Qualifikationen. Sie werden auf den internationalen Arbeitsmärkten bestenfalls als Hinweis auf das Maß an beruflicher Erfahrung interpretiert. Der deutsche Meistertitel hingegen hat ein deutlich besseren Ruf“, ergänzt Frank Wagner, Präsident der Handwerkskammer Chemnitz.
„Hände weg vom Meistertitel“, sagt Claus Gröhn, Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig. „Der Meister verfügt neben seinem Fachwissen zusätzlich über Berufserfahrung. Das zeichnet ihn gegenüber einem Studienabsolventen aus. Insofern wäre die Bezeichnung Bachelor Professional für einen Meister eine sprachliche Herabwürdigung.“
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