ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer:„Das Handwerk unterstützt ausdrücklich die Initiative der Grünen, Laufbahnregelungen im Öffentlichen Dienst so zu ändern, dass bei Stellenausschreibungen für den gehobenen und höheren Dienst auch Bewerberinnen und Bewerber ohne Hochschulabschluss, aber mit gleicher Qualifikation zum Zuge kommen. Die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung darf nicht länger nur eine theoretische Forderung sein, sondern gerade der Öffentliche Dienst sollte sie wo immer möglich vorleben und somit als Vorbild dienen.
Der Öffentliche Dienst muss als größter Arbeitgeber auch im gehobenen und höheren Dienst zugänglich für Absolventen der beruflichen Bildung sein. Auch ohne akademischen Abschluss muss der Öffentliche Dienst im gehobenen und höheren Dienst für beruflich Qualifizierte geöffnet werden. Nur dann bekommen wir einen Sinneswandel in der Elterngeneration, ihre Kinder zu einer beruflichen Ausbildung zu ermuntern und sie dabei zu unterstützen. Entscheidend sollte die Gleichwertigkeit der Bildungsabschlüsse und nicht das gewählte Bildungssystem sein, das zu diesen geführt hat.
Aus Sicht des Handwerks sollte der Deutsche Qualifikationsrahmen wie der Nationale Qualifikationsrahmen in Österreich gesetzlich verankert werden. Damit erhielte die Gleichwertigkeit der Bildungsabschlüsse einen deutlich höheren Stellenwert. Die im aktuellen Entwurf des Berufsbildungsmodernisierungsgesetzes (BBiMoG) vorgeschlagenen Einführung international verständlicher Fortbildungsstufenbezeichnungen (Bachelor Professional und Master Professional) ist ein erster wichtiger Beitrag, um die berufliche Bildung zu stärken, ihre Attraktivität zu steigern und zudem zur Gleichbehandlung von Hochschulbildung und tertiärer Berufsbildung zu kommen.“
foto: zdh
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