Light + Building 2020 - „Alles wächst zusammen“ – Vernetzung als großes Thema der Messe. Beim Pressegespräch zur Light + Building 2020 ging es um die Chancen und Herausforderungen von Vernetzung und Digitalisierung. Für den ZVEH nahm Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi an der Expertenrunde teil. Er machte deutlich: Neben dem Klimaschutz und der Qualifizierung des Nachwuchses wird die Entwicklung ergänzender Dienstleistungen rund um Smart Home ein zentrales Thema für die Elektrohandwerke sein.- Große Veranstaltungen werfen ihre Schatten voraus. Das ist bei der Light + Building nicht anders. Die Weltleitmesse für Licht und innovative Gebäudetechnik feiert im kommenden Jahr (8. – 13. März 2020) unter dem Motto „Connecting. Pioneering. Fascinating“ ihr 20-jähriges Bestehen. Auch im traditionell einige Monate vor der Messe stattfindenden Pressegespräch am 13. November 2019 ging es im Wesentlichen um „das“ Zukunftsthema: Vernetzung. Denn nicht nur Technologien werden künftig weiter zusammenwachsen, sondern auch Technologien und Dienstleistungen, Gewerke und ganze Sektoren wie Energie, Verkehr und Gebäude.
Elektrohandwerke gut aufgestellt
Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) sieht der zehnten Auflage der Light + Building mit Vorfreude entgegen. Das machte Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi im Gespräch mit Wolfgang Marzin (Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt), Klaus Jung (Geschäftsführer Fachverband Elektroinstallationssysteme im ZVEI) und Dr. Jürgen Waldorf (Geschäftsführer Fachverband Licht im ZVEI) deutlich. Denn die aktuelle wirtschaftliche Situation in den Elektrohandwerken ist nach wie vor gut. So ergab die gerade durchgeführte Herbstbefragung: Von der konjunkturellen Eintrübung, die sich in vielen Bereichen der Industrie abzeichnet, ist hier noch nichts zu spüren. Im Gegenteil ein Drittel der Betriebe will künftig wachsen, und das auch im Bereich Gebäude- und Energietechnik. „Dieser Bereich“, so Ingolf Jakobi, „wird mit dem Klimaschutzprogramm der Regierung weiter an Bedeutung gewinnen.“ Gleichzeitig kritisierte der ZVEH-Hauptgeschäftsführer, dass die politischen Signale bezüglich der Energiewende nicht weit genug gingen: „Um einen spürbaren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, müssten fossile Energien mit einer deutlich höheren CO2-Steuer belegt werden. Wer die Menschen für die Energiewende begeistern will, muss zudem regenerative Energien viel stärker fördern als es aktuell vorgesehen ist.“
E-Haus zeigt auf Light + Building auf anschauliche Weise Möglichkeiten von Smart Home
Für smarte Gebäudetechnologien und intelligente Energiemanagementsysteme begeistern, will auch das E-Haus, mit dem der ZVEH 2020 wieder dazu einlädt, praxisnah zu erkunden, was sich heute bereits im Bereich Smart Home realisieren lässt. Das voll funktionsfähige, 100 Quadratmeter große, Modellhaus ist mit umfangreicher Sicherheitstechnik, einem vernetzten, Elektromobilität und Photovoltaik einschließenden, Energiemanagement, Ambient-Assisted-Living-Lösungen sowie unzähligen weiteren smarten Anwendungen ausgestattet, die zeigen, wie sich Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz erhöhen lassen. Ganz neu ist dabei die Verknüpfung mit Künstlicher Intelligenz (KI). So zeigt beispielsweise eine KI-gesteuerte Atemluftüberwachung für Diabetes-Patienten, wie bei kritischen Werten automatisch eine Alarmkette aktiviert wird, an deren Ende der Ruf eines Krankenwagens steht.
Gewerke sowie Technologie und Dienstleistungen wachsen zusammen
Nur ein Beispiel für einen Trend, der sich nach Ansicht von Ingolf Jakobi weiter durchsetzen wird: das Zusammenwachsen von Technologien und Dienstleistungen. „Wichtig ist, sich jetzt schon zu überlegen, wie ich mich weiterentwickeln und in welchem Bereich ich ergänzende Dienstleistungen anbieten kann. Denn wenn ich zu lange warte, werden andere diesen Markt erobern und die Konditionen diktieren“, machte Jakobi deutlich und spielte damit, wie seine Kollegen vom ZVEI, unter anderem auf das Potential von Predictive Maintenance und anderen, an der Schnittstelle zu neuen Technologien angesiedelten, Services an.
Auch in einem anderen Bereich wird sich nach Ansicht des ZVEH-Hauptgeschäftsführers in den kommenden Jahren viel verändern: Es müsse viel stärker gewerkeübergreifend gedacht werden. Denn wie im Bereich der Schließtechnik, früher einem klassischen Metallgewerk, werde mit der Zunahme smarter Technologien auch im Energiebereich die Trennlinie zwischen dem Elektrohandwerk und Sanitär/Heizung/Klima verwischen.
E-Handwerke richten Ausbildung auf Digitalisierung aus
Mit der im Spätsommer angestoßenen Novellierung der Ausbildungsberufe im Elektrohandwerk trägt der ZVEH diesen Entwicklungen Rechnung und richtet die Ausbildung ganz auf zukünftige Anforderungen aus. Die Neuordnung, die sich aktuell in der Prüfung beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie befindet, sieht vor, dass sich Informationselektroniker verstärkt mit dem Thema Cybersicherheit in vernetzten Systemen auseinandersetzen. Bei dem neuen Ausbildungsberuf „Elektroniker für Gebäudesystemintegration“ werden – ganz im Sinne des Mottos der Light + Building 2020 – Vernetzung, semantische Interoperabilität und Konnektivität im Vordergrund stehen.
Der Gemeinschaftsstand der Elektrohandwerke ist vom 8. bis 13. März 2020 in Halle 11.0, Stand C07/D07 zu finden.
Der ZVEH: Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) vertritt die Interessen von 50.717 Unternehmen aus den drei Handwerken Elektrotechnik, Informationstechnik und Elektromaschinenbau. Mit 500.643 Beschäftigten, davon 43.250 Auszubildende, erwirtschaften die Unternehmen einen Jahresumsatz von rund 61,1 Milliarden Euro. Dem ZVEH als Bundesinnungsverband gehören 12 Landesverbände mit 320 Innungen an.
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