Europäische Säule sozialer Rechte - IG BAU: Den guten Absichten müssen verbindliche Inhalte folgen. - Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fordert von den europäischen Regierungen die verbindliche Stärkung der sozialen Rechte in der EU. Anlässlich des Sozialgipfels sagte der IG BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger: „Seit Jahren erleben die Menschen in Europa, dass Wirtschaftsinteressen grundsätzlich Vorrang vor ihren Interessen eingeräumt wird. Das ist ein zentraler Grund dafür, dass die Idee von einem gemeinsamen Europa im Ansehen der Bürger so tief gefallen ist. Das ursprüngliche Versprechen der Staatengemeinschaft auf ein besseres Leben für alle, wird von der aktuellen Politik nicht mehr eingehalten. Der Sozialgipfel kann aber ein Wendepunkt werden. Die europäischen Regierungen müssen diese Chance nutzen, wenn sie Europa zusammenhalten wollen.“
Bei dem Gipfel in Göteborg unterzeichnen die EU-Mitgliedsstaaten zudem die Proklamation der „Europäischen Säule sozialer Rechte“. Die IG BAU setzt große Hoffnungen auf diese Absichtserklärung, in der noch keine Details geregelt sind. „Die Resolution ist ein wichtiges Signal dafür, dass in Brüssel verstanden wird: Soziale Politik ist eine der drängendsten Aufgaben für die Zukunft der EU. Nur, wenn die Menschen in ihrem Alltag erleben, dass ein gemeinsames Europa nicht allein der Wirtschaft, sondern auch ihnen spürbare Verbesserungen bringt, werden sie der EU wieder Vertrauen schenken“, sagte Feiger am Rande der Klausur des IG BAU-Gewerkschaftsbeirats. „Wir haben klare Vorstellungen von einem fairen Arbeitsmarkt, in dem die Beschäftigten gleiche Rechte genießen und nicht länger gegeneinander ausgespielt werden. Wir wollen ein Europa mit starken sozialen Rechten für alle und keinen weiteren Sozialabbau, der Menschen in Leid und Elend stürzt. Deshalb erwarten wir von den europäischen Regierungen, die Proklamation der „Europäischen Säule sozialer Rechte“ schnell mit rechtsverbindlichen Inhalten zu füllen.“
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