Handwerk hält Jahresniveau - Handwerkskammer verzeichnet 1.175 neue Lehrverträge. Gut ein Drittel der Auszubildenden im Malerhandwerk ist weiblich. - Die Handwerkskammer für Ostfriesland meldet einen positiven Jahresabschluss auf dem Lehrstellenmarkt.
Die Lehrlingsrolle hat im abgelaufenen Kalenderjahr 1.175 Ausbildungsverträge neu eingetragen. Im Vergleich zum Ende des Jahres 2015 sind damit 14 Verträge mehr abgeschlossen worden. Dies entspricht einer Steigerung von 1,2 Prozent.
„Wir sind froh, dass die Betriebe trotz erschwerter Bedingungen ihre Ausbildungsbemühungen hoch halten“, kommentiert Hauptgeschäftsführer Peter-Ulrich Kromminga die aktuellen Daten. Sinkende Schulabgängerzahlen, der Trend zum Studium und die Konkurrenz durch die Industrie seien Faktoren, die die Suche nach passenden Nachwuchskräften erschwerten. Dennoch: „Die Zahlen sprechen für die Attraktivität handwerklicher Ausbildung.“ So scheint der Wirtschaftszweig auch bei den Schulabgängerinnen gefragt zu sein. 320 weibliche Lehrlinge unterzeichneten Verträge und nehmen damit gut ein Viertel der neuen Ausbildungsstellen ein. Ein großer Anteil entfällt allerdings auf typische Frauenberufe wie Friseurin oder Lebensmittelfachverkäuferin.
Aber auch das Malerhandwerk hat seine feminine Seite entdeckt. So sind von den 64 neuen Maler-Azubis 23 weiblich. Hinterher hinken beispielsweise das Tischlerhandwerk mit immerhin fünf Frauen und andere Männerdomänen wie das Kfz-Handwerk, die Elektroniker oder Maurer. „Da ist noch deutlich Luft nach oben“, so Kromminga. Gleiches gelte für die Flüchtlinge. 2016 begannen 27 Asylbewerber ihre Ausbildung. „Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sollten diese Potenziale in der Personalpolitik nicht vernachlässigt werden“, betont der Hauptgeschäftsführer.
In der Statistik legte die größte Gruppe, das Kfz-Handwerk, mit 149 Auszubildenden um 21 Prozent zu (26 Verträge). Dicht gefolgt von den Anlagenmechanikern für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik mit 114 Berufsstartern und einem Plus von 13 Prozent (13 Verträge). Die Elektroniker bleiben mit 91 neuen Lehrlingen auf gleichbleibendem Niveau. Zwölf Prozent Verluste musste das Maurerhandwerk hinnehmen. 87 Jugendliche begannen ihre Lehre (minus 12 Verträge). Auch das Lebensmittelhandwerk nahm mit 84 Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk (Bäckerei) Einbußen hin (minus 16 Prozent, 16 Verträge). „Hier scheint sich der Trend zu größeren Betriebseinheiten bemerkbar zu machen“, vermutet Kromminga. Dies schlägt sich auch auf die 16 angehenden Bäcker mit fünf Stellen weniger nieder (minus 23 Prozent).
An sechster Stelle der Beliebtheitsskala steht das Friseurhandwerk mit 77 Auszubildenden (minus 6 Prozent, 5 Verträge). Die Metallbaubranche bildet 76 Metallbauer aus (plus 13 Prozent, 9 Verträge). 64 Maler- und Lackierer begannen ihre Lehre (minus 8,6 Prozent, 6 Verträge). Mit 63 Tischlern ist die Ausbildungsleistung in dem Gewerk konstant. Ein dickes Minus verzeichneten die Land- und Baumaschinenmechatroniker. Mit 26 Jugendlichen sind elf Lehrstellen weniger besetzt worden als im Vorjahr (minus 30 Prozent). Dahingegen konnten die Hörakustiker einen großen Sprung verbuchen. Sechs Ausbildungsstellen von 2015 wurden auf zwölf verdoppelt.
Wer sich über die Karrieremöglichkeit in einem der über 65 Ausbildungsberufe, die das Handwerk in der Region anbietet, informieren möchte, meldet sich bei der Ausbildungsberatung der Handwerkskammer unter Telefon 04941 1797-58. Die Lehrstellenbörse ist unter www.hwk-aurich.de oder als App unter dem Stichwort „Lehrstellenradar“ aufzurufen.
Foto: Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz
Handwerkskammer für Ostfriesland
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26603 Aurich
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