„Integration braucht individuelle Begleitung“ – Willkommenslotse seit einem Jahr im Einsatz – Beratung bei Betrieben und Geflüchteten gefragt. Vor allem in kleinen und mittleren Betrieben ist der Bedarf an passgenauer Unterstützung nach wie vor groß, wenn es um die Beschäftigung von geflüchteten Menschen geht – dabei geht es nicht nur um fehlende Sprachkenntnisse, sondern auch darum, auf beiden Seiten Verständnis für kulturelle Unterschiede zu fördern und unterschiedliche Erwartungen in Einklang zu bringen.
Das stellt Gerald Beinlich fest, der seit einem Jahr bei der IHK Wiesbaden als zentraler Ansprechpartner für die Integration von Geflüchteten im Einsatz ist – einer von deutschlandweit 170 „Willkommenslotsen“, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert werden. Seine Bilanz: 62 Beratungsgespräche mit Betrieben, 68 Beratungsgespräche mit Geflüchteten, 15 Workshops und Vorträge in Integrationsklassen und Sprachkursen für geflüchtete Menschen und mehr als 50 Informationsveranstaltungen bei Ausbildungs- und Jobmessen, Betrieben und Institutionen. 40 Geflüchtete hat er seither in Praktika, Einstiegsqualifizierungen, Ausbildungs- und Arbeitsplätze vermittelt.
„Die Unternehmen sind offen für die Aufnahme von geflüchteten Menschen in Praktikum und Ausbildung“, stellt Gerald Beinlich fest. Der Willkommenslotse begleitet die Unternehmen als Vermittler und Berater: Er unterstützt sie bei der Vorauswahl passender Bewerber aus dem Kreis der Geflüchteten, berät sie zu Förderprogrammen und nennt ihnen Möglichkeiten, eventuelle Vorbehalte und Unsicherheiten in der Belegschaft abzubauen. Die meisten Fragen der Betriebe drehen sich um die rechtlichen Rahmenbedingungen und den Verwaltungsaufwand, aber auch um konkrete Unterstützungsmöglichkeiten. Bei den Geflüchteten gehe es meist um Hilfestellung bei der Berufswahl, um berufliche Chancen, die Organisation der Bewerbungsunterlagen und die Begleitung zum Erstgespräch im Betrieb. Dabei stellt der Willkommenslotse immer wieder fest, wie entscheidend die persönliche Begleitung der Betriebe und der Geflüchteten ist. „Integration braucht individuelle Begleitung – schließlich müssen Vorstellungen und Voraussetzungen auf beiden Seiten zusammenpassen.“
Bei seiner Arbeit kann Gerald Beinlich auch auf die Erfahrungen aus seiner Tätigkeit beim Deutschen Roten Kreuz aufbauen, wo er 2015 die Schichtleitung in Flüchtlingsunterkünften in Aarbergen und in Wiesbaden (American Arms Hotel) übernommen hatte. Zuvor war er in Führungspositionen unterschiedlicher internationaler Unternehmen und als selbstständiger Unternehmens- und Personalberater tätig. Beim Roten Kreuz, Kreisverband Rheingau-Taunus-Kreis, ist er weiter ehrenamtlich engagiert.
Im Rahmen des Programms „Passgenaue Besetzung“ werden bundesweit rund 170 speziell ausgebildete Willkommenslotsen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) eingesetzt und gefördert. Das BMWi stellt hierfür bis zum Jahr 2018 jährlich sechs Millionen Euro zur Verfügung.
Gerald Beinlich, Willkommenslotse bei der IHK Wiesbaden, ist erreichbar unter Telefon 0611 1500-194, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Weitere Informationen zur Beschäftigung von Geflüchteten finden sich unter www.ihk-wiesbaden.de/fluechtlinge
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