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Bundestagsabgeordneter Stephan Stracke von der CSU, HWK-Präsident Hans-Peter Rauch, CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender Volker Kauder und HWK-Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner - Politischer Austausch mit Vertretern der Regierungsparteien. - Vorstand und Hauptgeschäftsführung der Handwerkskammer für Schwaben (HWK) reisten vom 13. – 15- März nach Berlin, um mit Repräsentanten der Regierungsparteien CDU/CSU und SPD zu diskutieren. Der Termin fiel so günstig, dass die Schwaben auch an der Wahl der Kanzlerin im Parlament teilnehmen konnten. Die Einladung war auf Initiative des Allgäuer Abgeordneten Stephan Stracke (CSU) zustande gekommen.

Gesprächspartner waren Alexander Dobrindt (CSU), Volker Kauder (CDU) und Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller (CSU) sowie die schwäbischen Bundestagsabgeordneten von CSU und SPD. Auf der Agenda standen die Stärkung der beruflichen Bildung, die Aufwertung des Meisterprinzips, die Digitalisierung in den Handwerksunternehmen sowie Verkehrsthemen wie die drohenden Dieselfahrverbote.

Fehlender Nachwuchs macht Sorgen

„Die Gewinnung von Nachwuchskräften ist für das Handwerk ausschlaggebend und deshalb haben wir größtes Interesse an der Stärkung der beruflichen Bildung und des Meisterbriefs“, betonte HWK-Präsident Hans-Peter Rauch. So forderten die Kammervertreter die Gleichwertigkeit der akademischen und beruflichen Bildung, die sich deutlicher als bisher in der finanziellen Förderung niederschlagen müsse. Die duale Ausbildung sei ein Vorzeigemodell in Europa und müsse nicht nur gesellschaftlich anerkannt, sondern auch politisch flankiert werden. „Speziell der Einsatz der neuen digitalen Technologien im Handwerk macht es unverzichtbar, dass sich Ausbildungsstätten wie die Berufsbildungs- und Technologiezentren der Handwerkskammern auf einem technischen Top-Level befinden“, sagte HWK-Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner. Unterstützung für diese Forderungen bekam die Delegation von Dr. Carsten Linnemann (CDU), dem Vorsitzenden der Mittelstand- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU, der sich vehement für den Meisterbrief als Qualitätssiegel im Handwerk einsetzt. Auch Stefan Müller, Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe und ehemaliger Staatssekretär im Bildungsministerium, signalisierte Unterstützung für die Anliegen des Handwerks.

Dieselfahrverbote abwenden

Mit dem Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe, Alexander Dobrindt, hatten die Vertreter der HWK Schwaben zum Themenfeld Infrastruktur und Verkehr einen ausgewiesenen Experten als Gesprächspartner. Dobrindt war im Kabinett Merkel III Bundesverkehrsminister. Ganz oben auf der Agenda standen die drohenden Fahrverbote für Dieselfahrzeuge. Die Service- und Transportfahrzeuge des Handwerks sind in der Hauptsache Dieselantriebe. „Wir fordern von der Politik, dass sie endlich die Hersteller der Fahrzeuge in die Pflicht nimmt und kostenlose Nachrüstungen durchgeführt werden. Wir Handwerksunternehmer dürfen nicht für die Tricksereien der Automobilindustrie finanziell bluten“, zeigte sich Rauch erbost. Dobrindt sicherte seine Unterstützung zu.

Digitalisierung im Handwerk

Mit dem Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder waren sich die HWK-Vertreter einig, dass der digitale Wandel massive wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen nach sich ziehen wird. Die Digitalisierung mit ihren großen Chancen, aber auch Risiken, darin war man sich einig, dürfe keine Verlierer zurücklassen und müsse sozial abgefedert werden. Handwerksbetriebe benötigen bei der Umsetzung digitaler Prozesse maßgeschneiderte Förderprogramme. Unbedingt erforderlich seien zudem bestens ausgebaute Datennetze, so die HWK-Repräsentanten. IT-Sicherheit und der Datenschutz sind weitere Herausforderungen. Ebenso müsse das Thema Digitalisierung in der Aus- und Weiterbildung noch stärker verankert werden. Diese und weitere handwerkspolitische Themen wurden auch mit den vier schwäbischen Abgeordneten Hansjörg Durz, Ulrich Lange, Stephan Stracke und Volker Ullrich von der CSU sowie den beiden SPD-Mandatsträgern Ulrike Bahr und Karl-Heinz Brunner diskutiert.

Koalitionsvertrag enttäuscht in Sachen Steuerentlastung

Die Bewertung des Koalitionsvertrags aus Sicht des Handwerks war auch Gegenstand des Austausches mit Geschäftsführer Dirk Palige vom Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). „Während die Betonung der beruflichen Bildung positiv zu Buche schlägt, sind andere wichtige Themen wie Steuerentlastungen oder die Zukunft der Sozialversicherungssysteme deutlich zu kurz gekommen“, so das Fazit von HWK-Präsident Rauch.

Foto: HWK Schwaben


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