Tarifrunde für das Bauhauptgewerbe - Die Tarifrunde für die rund 800 000 Beschäftigten am Bau ist heute (17. April 2018) abgebrochen worden. Nach fünf Verhandlungstagen konnten sich die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und die beiden Arbeitgeberverbände, Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) und Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), auf kein Ergebnis einigen. „Wir brauchen eine kräftige prozentuale Erhöhung. Dazu sind die Arbeitgeber aber trotz hervorragender Baukonjunktur nicht bereit gewesen“, sagte der Stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende und Verhandlungsführer Dietmar Schäfers. „Um einen Kompromiss zu finden, haben wir viele Vorschläge unterbreitet. Mehr geht nicht.“
Die IG BAU fordert sechs Prozent mehr Lohn, einen Angleichungsschritt der Ost- an die Westlöhne und die Bezahlung der Wegezeiten zu den Baustellen. Zudem soll es einen Schritt zum 13. Monatseinkommen geben sowie sämtliche Kosten der Ausbildung übernommen werden. Das Angebot der Arbeitgeber blieb weit dahinter zurück und spiegelt nicht die gute wirtschaftliche Situation der Branche.
Einstimmig empfahl die Verhandlungskommission, dem IG BAU-Bundesvorstand das Scheitern der Tarifverhandlungen zu erklären und die Schlichtung anzurufen. Schlichter ist der frühere Bundesarbeits- und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement. Nach der Schlichtungsordnung im Baugewerbe haben die Tarifvertragsparteien mit Beginn der Schlichtung maximal 14 Tage Zeit, zu einem Ergebnis zu kommen. Finden sie bis dahin keinen Kompromiss, endet die Friedenspflicht.
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU)
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