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Französische Lehrlinge zu Besuch in Schwaben - Wenn die Verständigung über Englisch mal nicht klappte, lief es über Gestik und Mimik oder eben einfach übers Machen. Metzgermeister Max Ohnemus mit seinem französischen Austausch-Azubi Owen Moisé. - Während ihre Nationalmannschaft sich bei der Fußballweltmeisterschaft Schritt für Schritt in Richtung Finale bewegte, machten zwölf französische Azubis einen wichtigen Schritt in ihrem Berufsleben. Anfang Juli waren sie für acht Tage zu Gast in Schwaben und absolvierten dabei Praktika in schwäbischen Handwerksunternehmen. Der deutsch-französische Lehrlingsaustausch der Handwerkskammer für Schwaben (HWK) mit den französischen Partnerkammern Laval und Le Mans hat eine große Tradition, die seit über 50 Jahren gepflegt wird.

HWK-Präsident Hans-Peter Rauch freut sich darüber, dass es Jahr für Jahr auf beiden Seiten viele Azubis gibt, die daran teilnehmen, und rät auch anderen Lehrlingen zu diesem Schritt: „Es ist immer gut über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Und da geht es nicht nur um das Handwerk und die unterschiedlichen Herangehensweisen und Techniken in beiden Ländern, sondern auch um den Austausch zwischen zwei sehr lebendigen Kulturen und das gegenseitige Kennenlernen und Verstehen.“

Deutsch-französischer Lehrlingsaustausch der HWK Schwaben

Für Metzgerlehrling Owen Moisé war es überhaupt der erste Besuch in Deutschland. Der junge Franzose war zu Gast bei der Metzgerei Ohnemus in Augsburg. Auch das Weißwurst-Frühstück mit seinen Chefs Max und Jessica Ohnemus war das erste in seinem Leben. „Das war super! Der Geschmack war sehr gut! Bei uns in Frankreich ist es eigentlich nicht üblich, schon so früh Wurst zu essen“, sagt Owen. Während seinem Praktikum fielen ihm noch andere Unterschiede zwischen deutschen und französischen Metzgereien auf, unter anderem die große Auswahl an verschiedenen Wurst- und Salamisorten. Außerdem: „Bei uns in Frankreich verkaufen wir nicht hauptsächlich Wurst und Fleisch, sondern auch viele verschiedene Gerichte“, stellt Owen fest. Die Verständigung mit seinen Gastgebern klappte trotz kleiner Sprachbarrieren gut. Wenn es mit Englisch mal nicht funktionierte, lief es über Gestik und Mimik.

Metzgermeister Max Ohnemus hatte viel Spaß daran, mit seinem französischen Gast zusammenzuarbeiten, und versuchte ihm möglichst viel zu erklären und mitzugeben. Auch die Motivation von Owen hat ihn sehr beeindruckt. Als nämlich für Mittwochabend eine Stadtbesichtigung in Augsburg anstand, entschied sich Owen lieber dafür, mit seinem Chef auf einen Catering-Termin mitzufahren und ihm da zu helfen. Owen: „Das wollte ich machen, um wirklich alle Aspekte vom Beruf hier in Deutschland zu sehen.“

High Voltage - mit AC/DC-Shirt auf der Elektrobaustelle

Auch Elektrikermeister Sven Schneider war voll des Lobes über seine beiden Austausch-Azubis. Dylan Goncalves und Alexis Geai hatten bereits viel auf dem Kasten und konnten ordentlich mitarbeiten. Allein am AC/DC-Shirt von Alexis war zu erkennen, dass High Voltage für ihn Programm ist. Sven Schneider hatte bereits im letzten Jahr zwei französische Lehrlinge zu Gast und war damals positiv überrascht, wie auch in diesem Jahr: „Die Jungs sind eine tatkräftige Unterstützung für uns und die Verständigung über Englisch klappt prima.“

Schneider zeigte seinen französischen Gästen verschiedenste Facetten seiner Arbeit. Sie wirkten auf einer eher kleineren Baustelle bei der Elektroinstallation in einer Pension mit und bei einer Großbaustelle im Industriebereich. Aber auch in der Freizeit saßen sie zusammen. Den 2:1-Sieg der französischen Nationalmannschaft guckten sie gemeinsam in der Werkstatt. Elektromeister Schneider hält den Lehrlingsaustausch für eine große Bereicherung und will nächstes Jahr einen eigenen Azubi nach Frankreich schicken.

Mobilitätsberatung der HWK Schwaben

Ulrike Beck ist Mobilitätsberaterin bei der HWK Schwaben und unterstützt Handwerksbetriebe und Azubis bei der Umsetzung und Durchführung von Auslandsaufenthalten. „Wer sich für einen Auslandsaufenthalt entscheidet, erweitert nicht nur seinen persönlichen Horizont und gewinnt an Selbstbewusstsein, er lernt auch neue Arbeitsmethoden und –techniken kennen, kann frische Ideen sammeln und sich selbst beweisen, dass er mit ungewohnten Herausforderungen zurechtkommt“, sagt Ulrike Beck. „Auch die Betriebe profitieren von Auslandskontakten und empfehlen sich als attraktive Ausbildungsbetriebe, zu denen Nachwuchskräfte gerne gehen“, so Beck weiter.

Infos zu Auslandsaufenthalten im Handwerk:

Handwerkskammer für Schwaben

Mobilitätsberatung Ulrike Beck

Siebentischstraße 52 – 58

86161 Augsburg

Tel. 0821-3259-1401

Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Fotos: bild-text-ton.de – Sascha Schneider

Handwerkskammer für Schwaben

Siebentischstraße 52-58

86161 Augsburg


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