In einem Artikel der "Bayerischen Staatszeitung" zum Thema "Rückkehr zur Meisterpflicht in vielen Berufen: eine sinnvolle Maßnahme?" äußert sich ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer wie folgt: „Die Meisterpflicht in 12 Gewerken wieder einführen zu wollen, ist ein starkes Signal für Qualität und Qualifikation im Handwerk und gleich in mehrfacher Hinsicht sinnvoll. Zukunftssicherung und nachhaltige Unternehmensentwicklung im Handwerk werden so auf einer breiteren Basis möglich. Ausbildung und Wissenstransfer an die nächste Generation werden gestärkt. Das war seit Jahren unser Anliegen, ja unser Herzensanliegen.
Denn seit der Novelle 2004 war es in einigen Gewerken besonders augenfällig zu Fehlentwicklungen gekommen: weniger Auszubildende, weniger Fachkräfte, weniger Qualität, schneller vom Markt verschwindende Betriebe und infolge dessen ein geringerer Gewährleistungs- und Verbraucherschutz. Das kann nicht im Sinne der Kunden sein, das war und ist ganz offensichtlich. Das wird in manchen Kommentaren dazu allerdings geflissentlich unter den Tisch gekehrt. Es wird sogar im Gegenteil so getan, als werde damit der Wettbewerb lahmgelegt, als hätten Kunden bald wieder weniger Wahlfreiheit und als würden allein zum Wohle von Lobbyinteressen wieder mittelalterlich anmutende Strukturen eingeführt.
All denen, die so argumentieren, kann ich nur sagen: Sie irren. Durch die Wiedereinführung der Meisterpflicht werden Kunden sich im Gegenteil endlich wieder auf Qualität und Gewährleistung in Problemfällen verlassen können. Zumindest in den 12 Gewerken wird wieder mehr Ausbildung, mehr Qualifikation, mehr Qualität, mehr Gewährleistungs- und Verbraucherschutz möglich werden. Das ist Anlass zur Zuversicht, ganz besonders auch aus Kunden- und Verbraucherperspektive. Der Meisterbrief ist der Garant, um das Ausbildungs- und Qualifizierungssystem und damit auch Fachkräfte im Handwerk für die Zukunft zu gewährleisten. Die Koalition sollte den Gesetzentwurf zur Wiedereinführung der Meisterpflicht nun zügig ins parlamentarische Verfahren einbringen und im Parlament verabschieden.“
Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)
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