Hohe Zufriedenheit in sechs von sieben Branchengruppen. - Die Rekordwerte des vergangenen Herbstes kann das regionale Handwerk nicht halten, die Ergebnisse der Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Oldenburg sind aber gleich dahinter als zweitbestes Ergebnis der letzten zehn Jahre einzustufen. „Der Geschäftsklimaindex bleibt in sechs von sieben Handwerksgruppen mit Werten größer als 125 Punkten auf einem sehr hohen Niveau“, sagt Kammerpräsident Eckhard Stein. - Zufrieden beim Blick auf die Konjunkturdaten (v.l.): Eckhard Stein (Präsident der Handwerkskammer Oldenburg), Klaus Hurling (Betriebsberater der Handwerkskammer Oldenburg), Heiko Henke (Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Oldenburg) sowie stehend Michael Janssen (Geschäftsführer der Elektrotechnik Janssen GmbH) und Peter Dindas (Kaufmännischer Leiter der Elektrotechnik Janssen GmbH). - Den Antworten der Betriebe zufolge ist die Lage im Bau- und Ausbauhandwerk unverändert sehr gut. Die konsumabhängigen Handwerksgruppen wie zum Beispiel das Nahrungs- oder Gesundheitshandwerk profitieren von der guten Binnennachfrage.
Einzig die Handwerke für den gewerblichen Bedarf, die der Industrie zuliefern, sind weniger zufrieden. Hier sinkt der Index kräftig auf 113 Punkte. „Gerade in dieser mitunter exportabhängigen Handwerksgruppe sehen Teilnehmer Risiken im ungeregelten Brexit und in drohenden Konflikten im Welthandel“, so Stein. Heiko Henke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, blickte auf die Personallage in den Betrieben. „Auch hier ist der Rekordwert aus 2019 Vergangenheit. Der Saldo als Messgröße für die Nachfrage nach Beschäftigten ist mit zehn Punkten aber immer noch als hoch zu bezeichnen. Wir bleiben bei allen Maßnahmen für eine attraktive Ausbildung und die weiteren Karrierewege im Handwerk am Ball“, betonte Henke. Zufrieden zeigten der Kammerpräsident und er sich bei der Fortführung der niedersächsischen Meisterprämie für weitere drei Jahre.
Aus der betrieblichen Praxis berichteten Michael Janssen und Peter Dindas. Der Geschäftsführer und der Kaufmännische Leiter der Elektrotechnik Janssen GmbH in Nordenham gehören mit ihrem Unternehmen in die Gruppe des Ausbaugewerbes. Hier ist der Geschäftsklimaindex mit 140 Punkten am höchsten. „Wir befinden uns derzeit im Hoch und haben Aufträge bis ins kommende Jahr hinein“, sagte Janssen. Dindas beschrieb die Aufgaben des 45 Mitarbeiter zählenden Unternehmens: „Wir bedienen Industrie- und Gewerbekunden vor Ort und setzen Kranprojekte beispielsweise in Hamburg und Rotterdam um.“ Janssen Elektrotechnik gilt als Spezialist für E-Häuser. Das sind im Fall der Krane Container mit Schaltanlagen. Das Besondere: Der Kunde bekommt von dem Nordenhamer Unternehmen alles aus einer Hand.
Zusätzlich deckt Janssen Elektrotechnik die Bereiche Netzwerktechnik und Automatisierungstechnik ab. Der Handwerksbetrieb spürt gelegentlich Auswirkungen der Industriekonjunktur. Zurzeit sei aber die Nachfrage vorhanden. „Wir benötigen Fachkräfte und haben in diesem Jahr mit fünf anstatt drei Auszubildenden einen Lehrvertrag geschlossen“, so Michael Janssen. Der Konjunkturbericht ergibt sich aus der Befragung einer repräsentativen Stichprobenauswahl. Insgesamt erhielten 5.736 Handwerksbetriebe den Fragebogen. Bei einer Rücklaufquote von 10,0 Prozent konnten 574 Fragebögen ausgewertet werden.
Alle Daten auf www.hwk-oldenburg.de
Foto: Handwerkskammer Oldenburg / Torsten Heidemann
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