Die Agrargewerkschaft IG BAU fordert die Bundesregierung auf, die Gesundheit von Erntehelfern besser zu schützen. Der Tod eines mit dem Corona-Virus infizierten Arbeiters rückt die Situation der Saisonarbeiter in den Mittelpunkt. Weil aufgrund der Reiseverbote viele Saisonkräfte fehlten, hatte die Regierung Anfang dieses Monats die Einreise von 80 000 Menschen per Flugzeug genehmigt. „Mit ihrer Entscheidung, Erntehelfer einreisen zu lassen, trifft die Regierung die volle Verantwortung für die Gesundheit der hier ankommenden Menschen. Sie hat zu Recht Mindestauflagen zum Infektionsschutz erlassen. Diese Schutzmaßnahmen muss sie auch durchsetzen. Dazu passt es aber nicht, wenn eine Corona-Infektion erst festgestellt wird, nachdem ein Mensch bereits verstorben ist.Mit gründlichen Untersuchungen hätte das nicht passieren dürfen“, sagte der Stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Harald Schaum. „Wir fordern einen lückenlosen Schutz von der ersten Minute der Reise an.
Bereits Anfang dieser Woche haben wir die Bundesregierung schriftlich darauf hingewiesen, dass Abstands- und Hygieneregeln während der Sonderflüge nicht eingehalten wurden. Um Gesundheitsrisiken auszuschließen, fordern wir verpflichtende Sicherheitsmaßnahmen bereits an den Ausgangsflughäfen. Zudem müssen anreisende Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unverzüglich die Telefonnummer der Info-Hotline des DGB-Projekts Faire Mobilität erhalten. Dies stellt sicher, dass Erntehelfer in ihrer jeweiligen Sprache beraten werden können.“
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU)
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