Hjalmar Stemmann, Präsident der Handwerkskammer Hamburg, mahnt zu koordiniertem Vorgehen der Bundesländer bei der Wiederöffnung von Betrieben im Zuge der Corona-Beschränkungen. „Wenn die Politik in den kommenden Wochen weitere Lockerungen von Corona-Beschränkungen für die Wirtschaft beschließen will, dann ist für das Handwerk und die mittelständische Wirtschaft ein länderübergreifend einheitliches Handeln wichtig. Aktuelles Beispiel im Handwerk ist die Kosmetikbranche, und hier ganz besonders die Fußpflege. Deren Leistungen werden auch in der Krise gebraucht – bei der Fußpflege etwa von alten und pflegebedürftigen Menschen, die Unterstützung benötigen und bei denen als Folge mangelnder Pflege schnell ein gesundheitliches Problem entstehen kann. Diese Leistungen dürfen etwa in Schleswig-Holstein, aber auch in anderen Bundesländern wie Sachsen und Sachsen-Anhalt, vom kommenden Montag an wieder erbracht werden, und auch in Mecklenburg-Vorpommern laufen kurzfristige Planungen. Dagegen gibt es in Hamburg bislang auch auf stetiges Nachfragen beim Senat hin keinerlei Perspektive.
Unzweifelhaft sind Kosmetik und Fußpflege sensible Bereiche, in denen es ohne hohe Schutzstandards in diesen Zeiten nicht geht. Und dass unser Senat bei den von manchen zu leichtfertig geforderten Lockerungen mit großer Besonnenheit vorgeht, verdient grundsätzlich Unterstützung. Aber nachvollziehbar ist auch die Verärgerung vieler Selbstständiger, die durch die aktuelle Schließung in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht sind und gleichzeitig ab nächster Woche sehen werden, dass ihre Konkurrenten zwei Kilometer weiter auf der anderen Seite der Landesgrenze schon wieder im Geschäft sind. Der Unmut der Branche tritt in der Corona-Hotline der Handwerkskammer schon jetzt massiv zutage – und es fehlt eine überzeugende Erklärung, warum sie in Hamburg in der Krise schlechter gestellt werden sollen als in anderen Bundesländern.
Wir rufen daher alle politischen Entscheider auf, bei den auch heute anstehenden Verhandlungen zwischen Bund und Ländern Wege für ein einheitliches Vorgehen zu finden. Was den konkreten Fall der Kosmetiker und Fußpfleger angeht, haben andere Bundesländer bereits Fakten geschaffen – hier ist es aus unserer Sicht unausweichlich, dass Hamburg schnell nachzieht.“
Corona-Hotline der Handwerkskammer: 040 35905 302
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