Bundesweite Umfrage des Handwerks - In einer vom Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) durchgeführten Umfrage unter Handwerksbetrieben bundesweit melden Ende Januar fast 60 Prozent der Betriebe drastische Umsatzrückgänge gegenüber dem vergangenen Dezember. Besonders betroffen waren die Dienstleistungshandwerke mit 90 Prozent. „Viele Betriebe schreiben inzwischen das erste Quartal als verlorene Zeit mehr oder weniger ab“, sagt Dirk Neumann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle. Zwei Drittel der Unternehmen, die November- oder Dezemberhilfen beantragt haben, haben immer noch keine Mittel erhalten. Das schlägt sich auch in der Beurteilung staatlicher Hilfen nieder: 36 Prozent der Betriebe erachten diese als sinnvoll, 38 Prozent allerdings als nicht sinnvoll. „Das Vertrauen in die Unterstützung des Staates nimmt rapide ab, wenn die zugesagte Hilfen nur schleppend bei den Betrieben landen. Das ist für die gesamtgesellschaftliche Stimmung brisant“, so Neumann.
Auch in den nicht von Schließungen betroffenen Handwerken für gewerblichen Bedarf, den Bauhaupt- und Ausbauhandwerken überwiegt inzwischen der Anteil der Betriebe mit sinkenden Auftragspolstern. Besonders eindrücklich ist die Entwicklung bei den Handwerken für gewerblichen Bedarf sichtbar: 50 Prozent der Betriebe verzeichnen sinkende Auftragsbestände, bei nur 9 Prozent der Unternehmen sind die Auftragsbestände gewachsen. Als weiteres Problem nennen 31 Prozent der befragten Betriebe fehlendes Personal durch Coronamaßnahmen wie Quarantäne oder Kita- und Schulschließungen. Auch Lieferketten funktionieren in 40 Prozent der Betriebe nicht wie gewohnt.
Heimarbeit funktioniert im Handwerk fast nie, weil die betrieblichen Abläufe in der Regel eine Anwesenheit vor Ort zwingend erfordern: Für 82 Prozent der Betriebe ist Homeoffice keine Option.
Handwerkskammer Halle (Saale)
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