Vertreter von sechs großen Parteien standen dem Handwerk aus Sachsen-Anhalt am 26. Mai beim Wahlforum im Rahmen der Mitgliederversammlung des Handwerkstages Rede und Antwort. Das Thema Fachkräftenachwuchs für das Handwerk war dabei der Kernpunkt der Debatte. „Ohne ausreichend junge Menschen als Fachkräfte und potenzielle Nachfolger werden die 25.000 Handwerksbetriebe in Sachsen-Anhalt langfristig nicht überleben können“, erläuterte Uwe Runge, Präsident des Handwerktages, die Sorge des Handwerks. Die verschiedenen Lösungsansätze der Parteien boten Raum für Diskussionen. Oliver Kirchner (AfD) setzt auf Fachkräftenachwuchs durch eine Stärkung der Familien, z.B. durch kostenfreie KiTa-Plätze, Sven Schulze (CDU) durch die Erhöhung der Attraktivität der Ausbildung und eine Akzeptanz des Handwerks als Karriereweg.
Thomas Lippmann (Die Linke) wirbt für ein Mindestlehrlingsentgelt von 1050 Euro, um mehr Lehrlinge für das Handwerk zu begeistern. Olaf Meister (Bündnis 90/ Die Grünen) sieht im Handwerk Lebensperspektiven bis hin zur Selbständigkeit. Lydia Hüskens (FDP) votiert für mehr Lehrer mit Lebenserfahrung, um schon in der Schule Einblicke in den Arbeitsalltag zu ermöglichen und Holger Hövelmann (SPD) möchte die Struktur und die Erreichbarkeit der Berufsschulen verbessern. In mehreren Fragerunden wurden auch die Themen Zuwanderung als mögliche Quelle für Fachkräfte, Entlastungsmaßnahmen bei der Bürokratie und die Nachfolgeproblematik erörtert.
Positiv für die Unternehmen des Handwerks ist das einheitliche Bekenntnis aller Parteien, nach den Wahlen die Meistergründungsprämie in Sachsen-Anhalt zu erhalten. „Wir werden uns und notfalls auch Sie an Ihre Worte von heute erinnern“, konstatierte Handwerkspräsident Uwe Runge.
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