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11. November 2021: Langfristig angelegte Anreize für eine ambitionierte, energetische Gebäudesanierung mit Fokus auf Energieeffizienz und Elektrifizierung – das fordern der Bundesverband Wärmepumpe (BWP), der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) und der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) mit Blick auf die laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen/Bündnis 90 und FDP. Denn der CO2-Ausstoss im Gebäudesektor muss dringend reduziert werden, um die Klimaziele zu erreichen. Eine höhere Sanierungsquote in Deutschland ist hierfür unverzichtbar. „In Deutschland herrscht seit Jahren ein Modernisierungs- und Sanierungsstau. Den gilt es aufzulösen. Die jährliche Sanierungsquote von derzeit rund einem Prozent muss – abhängig von Gebäudetechnik und Anwendung – schnell auf mindestens drei Prozent bei Heizungen und sechs Prozent bei Beleuchtung steigen“, sagte Sebastian Treptow, Leiter der ZVEI-Plattform Gebäude. Die kommende Bundesregierung müsse hierfür die richtigen Anreize setzen und von Beginn an im Koalitionsvertrag festschreiben. „Beratung und Umsetzung durch Elektro-Fachhandwerksbetriebe müssen ebenfalls förderfähig sein. Das sichert nicht nur die Qualität dieser Maßnahmen, sondern unterstützt auch die Fachkräfteentwicklung in Deutschland“, sagt ZVEH-Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi.

 Sanierungsquote muss steigen . Chancen von Elektrifizierung und Digitalisierung nutzen, um Klimaziele zu erreichen.

Das Gebäude nimmt eine Schlüsselrolle bei der Energiewende ein. Es produziert Energie, speichert sie und setzt sie durch intelligente Gebäudetechnik effizient ein. Davon zeigt sich auch Lars Petereit, Referent Politik & Energiewirtschaft beim BWP überzeugt: „Die vor uns liegenden Klimaziele im Gebäudesektor sind sportlich, aber die notwendigen hocheffizienten Produkte und Lösungen stehen bereits heute zur Verfügung. Damit sie ihr Potential entfalten können, muss die EEG-Umlage konsequent abgeschafft werden.“

Neben der Sanierung gilt es vor allem, die Chancen zu nutzen, die sich durch Digitalisierung und Gebäudeautomationslösungen bieten. So fordern die Verbände, dass bei der Planung von Neubauten, aber auch von grundlegenden Sanierungsmaßnahmen im Bestand, das sogenannte Building Information Modeling (BIM) zum Standard wird. Der Einsatz dieser digitalen Planungstechnik ermöglicht nicht nur nachhaltiges Bauen, sondern auch ein effizienteres Betreiben und Instandhalten von Gebäuden. Der Einsatz von energieeffizienter technischer Gebäudeausrüstung (TGA) wiederum kann entscheidend dazu beitragen, die bis 2045 angestrebte Klimaneutralität zu erreichen. „Um eine bestmögliche Umsetzung zu gewährleisten, brauchen wir hervorragend ausgebildetes Fachpersonal. Mit dem neuen Ausbildungsberuf ‚Elektroniker/in für Gebäudesystemintegration‘ hat die Branche vorgelegt und stellt alsbald echte Vernetzungsexperten bereit. Damit es jedoch auch künftig attraktiv ist, eine Lehre zu machen, muss die kommende Bundesregierung für eine Gleichstellung von dualer und akademischer Ausbildung sorgen“, mahnt Jakobi.

Dies geht einher mit der Forderung, die Großteils veraltete Elektroinstallation insbesondere in den bestehenden Wohngebäuden, zukunftssicher zu modernisieren. „Die elektrische Gebäudeinfrastruktur in Deutschland ist museumsreif“, so Treptow. „Unsere Gebäude müssen elektrotechnisch fit gemacht werden – nicht zuletzt, damit sie energie-, verkehrs- und gebäudewendefähig werden.“

Die drei Verbände haben diese und weitere Forderungen zum Koalitionsvertrag in einem gemeinsamen Papier zusammengefasst, dieses finden Sie hier.

 

Anforderungen an den nächsten Koalitionsvertrag 2021

Förderprogramme zur energetischen Gebäudemodernisierung & Sektorenkopplung: Langfristig
angelegte Anreize für ambitionierte ganzheitliche energetische Sanierung bei Wohn- und
Nichtwohngebäuden, die jeweils Energieeffizienz und Elektrifizierung (Sektorenkopplung)
berücksichtigen. Förderung von lokalen sektorübergreifenden Energieoptimierungen im Quartier. Das
stärkt die Partizipation der Bürger und schafft Akzeptanz und Anreize, einen eigenen Beitrag zur
Maximierung der nutzbaren Dachflächen zu leisten. Durch die Einbindung der EFachhandwerksbetriebe
werden Qualifikation und Fachkräfteentwicklung in Deutschland besonders
gefördert.


Kreislaufwirtschaft im Gebäude: Klimaneutrale Gebäude erfordern ein neues Denken für
Gebäudehülle und Gebäudetechnologien nach Prinzipien der Kreislaufwirtschaft. Besonders für die
öffentliche Hand wird Beschaffungen von Gebäudemanagement und Systemen für Heizung,
Beleuchtung, Lüftung und Klimatisierung in Gebäuden stärker gefördert, wenn die Systeme nach den
Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft entwickelt, genutzt und rückgeführt werden können.
Vollständige Abschaffung der EEG-Umlage: Damit Preissignale vom Energiemarkt unmittelbar die
Verbraucher erreichen und flexibles Nutzungsverhalten und innovative Strommarktmodelle
ermöglichen, werden die Abgaben, Umlagen und Steuern, die den Strompreis unnötig belasten (EEGUmlage),
jetzt konsequent abgeschafft.


Erhöhung der Effizienzanforderungen für neue Gebäude: Die Novellierung des GEG muss zeitnah
im Jahr 2022 erfolgen und den höheren Anforderungen zur Klimaneutralität bis 2045 mit bereits
verfügbaren Effizienzkonzepten im Gebäudebereich Rechnung tragen.
Damit Gebäude mit einer veralteten elektrotechnischen Anlage an der notwendigen Energiewende
teilnehmen können, sind diese für einen sicheren Betrieb zu sanieren und mit intelligenter
Gebäudetechnik für einen sicheren Betrieb und für eine Kommunikation, Heizung/ Klima/ Lüftung,
Warmwasserversorgung, Beleuchtung und Sicherheitstechnik auszustatten. Zur nachhaltigen
Effizienzsteigerung wird der Einbau von intelligenter Gebäudeautomation, Energiemanagement und
kontinuierliches Energieeffizienzmonitoring breit unterstützt. Lüftungstechnik (z.B. natürliche und
kontrollierte Lüftung bzw. hybride Systeme) muss technologieoffen gestaltet werden und
grundsätzlicher als bisher im Gebäudeenergiegesetz verankert werden. Die energetischen
Einsparpotenziale einer gesteuerten Aufzugsschachtbe- und -entlüftung werden im GEG berücksichtigt.
Die Novellierung des GEG wird die Anforderungen der EBPD auch für Nichtwohngebäude vollständiger
abbilden und gesteuerte Beleuchtungsanlagen mit solider Planung und einer regelmäßigen Wartung
wird als Standard definiert.
Für die Bereiche Heizung und Warmwasser werden anspruchsvolle und nachprüfbare Ziele für den
Gebäudesektor eingeführt.


Smart Readiness Indicator (SRI): Der SRI soll verpflichtend das jeweilige Intelligenz-Level eines
Gebäudes und die damit verbundenen Vorteile abbilden. Dabei wird angestrebt, eine europäische
Einigung zur verbindlichen Anwendung des SRI (startend mit Neubauten) zu erzielen.
Einführung von energetischen Mindeststandards für Bestandsgebäude: Energetische
Mindeststandards schaffen Transparenz in Bestandsgebäuden und helfen bei der Priorisierung von
Sanierungen, um die Investitionen in die Bereiche mit dem höchsten Effekt zu lenken.

Digitalisierung von Gebäuden / Building Information Model (BIM): Zukünftig wird die Planung von
Neubauten, aber auch grundlegende Sanierungsmaßnahmen von Bestandsgebäuden auf Basis von
BIM durchgeführt. Dies ermöglicht ein ganzheitliches und nachhaltiges Bauen, Betreiben und
Instandhalten von Gebäuden.


Energiemanagement im Gebäude: Die Energieflexibilität (dezentrale Energieerzeugung und
Speicherung sowie Nutzung im Gebäude) von Gebäuden wird für die Realisierung der Energiewende
und Erreichung der Klimaziele in den Fokus gerückt.


Beratung verbessern: Die Aus-, Fort- und Weiterbildung für alle am Bau beteiligten Gewerke und
Gruppen ist umfangreich durch Schulung und Qualifizierungsmaßnahmen zu verbessern, wie z.B. durch
den neu geschaffenen Beruf Elektroniker/in für Gebäudesystemintegration.


Qualität der Energieberatung: Es wird für die Energieberatung ein einheitliches Berufsbild,
Ausbildungsanforderungen, qualitativ hochwertige Ausbildungs- und Fortbildungsangebote sowie
eindeutige Qualitätsanforderungen für den Beratungsinhalt/-prozess geschaffen.
Transparenz von Förderung und Einsparung durch Beratungsangebote: Es werden breite
Kommunikationskampagnen und Öffentlichkeitsarbeit zu den bestehenden Förderangeboten
aufgesetzt.


Digitalisierung: Gebäude müssen über technische Voraussetzungen verfügen (z.B. Sensorik,
Gebäudeautomatisierung, Monitoring, Energiemanagementsysteme und Lastmanagement im Bereich
Erneuerbare Wärme) u.a. um Flexibilität Richtung Netz oder Markt zur Verfügung stellen zu können.
Digitale Infrastrukturen im Gebäude: Mindestausstattungspflicht für passive Infrastrukturen bei
digitalen Netzen (nach TKG) werden umgesetzt, dabei wird die Modernisierung von alten Bestands-
Infrastrukturen unterstützt. Ebenso wird die Entwicklung verbindlicher Standards für die drahtlose und
kabelgebundene Kommunikation unterstützt.


Cybersicherheit im Gebäude: Die Datenanbindung von Gebäuden muss sicher, flexibel und
zukunftsfähig gestaltet werden. Für energiewirtschaftlich relevante Daten und netzrelevante Steuerung
sind hierbei intelligente Messsysteme einzusetzen und der Rollout zu beschleunigen.
Installation und Ladeinfrastruktur: Bei jedem Verkauf einer Immobilie müssen elektrischen Anlagen
z.B. durch einen seit 25 Jahren am Markt etablierten E-CHECK, überprüft und der Zustand dokumentiert
werden.


Ladeinfrastruktur vor Ort: Der Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur wird ganzheitlich angegangen und
gefördert. Unbürokratische und diskriminierungsfreie Verfügbarkeit von E-Ladeplätzen in Wohn- und
Bürogebäuden wird sichergestellt.

 

Bundesverband Wärmepumpe e.V.

Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH)

ZVEI e.V.

 

Zentralverband der Deutschen Elektro- und
Informationstechnischen Handwerke (ZVEH)
Lilienthalallee 4


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