20. Juni 2022 - Angesichts einer anhaltenden Fachkräfteknappheit in Handwerk und Mittelstand machen sich Sachsens Ausländerbeauftragter Geert Mackenroth (CDU) und der Sächsische Handwerkstag gemeinsam dafür stark, bei der Anwerbung und Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland noch koordinierter und zielorientierter vorzugehen.
Nach Einschätzung beider Seiten muss es oberstes Ziel von Landespolitik und Handwerk sein, die Wettbewerbsfähigkeit auch von Kleinst- und Kleinbetrieben durch ein stabiles Reservoir an Fach- und Arbeitskräften langfristig zu sichern. Allein auf der Basis eines eigens herangebildeten Berufsnachwuchses wird sich das Fachkräfteproblem auf absehbare Sicht nicht effektiv lösen lassen.
Ausländerbeauftragter und Sächsischer Handwerkstag: Ressortübergreifenden Lenkungsausschuss in der Landesregierung schaffen!
Der Ausländerbeauftragte Geert Mackenroth:
„Mit dem Instrument des Fachkräftezuwanderungsgesetzes sind wir — auch bedingt durchs Corona-Infektionsgeschehen — bislang nicht so vorangekom-men wie erwartet. Insofern werben der Handwerkstag und ich dafür, innerhalb der Landesregierung einen ressortübergreifenden Lenkungsausschuss für Fachkräftezuwanderung zu installieren. Alle Aktivitäten sollten hier so koordi-niert werden, dass wir im Alltag für unsere sächsischen Betriebe kompetente Fachkräfte gewinnen, wo immer sie herkommen. Sachsen muss sich dabei im Wettbewerb um die besten Köpfe gegen starke Mitbewerber aus den anderen Bundesländern und aus ganz Europa durchsetzen."
Handwerkstag-Präsident Jörg Dittrich:
„Beim Thema Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland gilt es jetzt, keine Zeit zu verlieren. Beste Ideen und Konzepte sind gefragt. Hierzu gehören sollte etwa eine zentrale, mehrsprachige Online-Fachkräftebörse. Ergänzt durch eine entsprechend besetzte Hotline, mittels der sich ausländische Fach-leute über Möglichkeiten einer beruflichen Beschäftigung in Sachsen informie-ren können."
Laut Fachkräfte-Monitoring der sächsischen Wirtschaft 2022 — dem Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter Unternehmern aller Bran-chen und Betriebsgrößen — geben allein im Wirtschaftsbereich Handwerk 57 Prozent der Befragten offene Stellen an. Im Baugewerbe ist nahezu jede zehnte Stelle nicht besetzt. Facharbeiter und Gesellen sind mit Abstand die meist gesuchten Fachkräfte, vor allem im Handwerk. In keinem anderen Sek-tor gibt es eine höhere Nachfrage nach nicht-akademischen Fachkräften.
Sächsischer Handwerkstag
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