6. April 2023 - Kirchenmalerin Maren Kogge über Zukunftsperspektiven des Handwerks - Den Titel "Miss und Mister Handwerk" gibt es seit mehr als zehn Jahren. Die Wahl erfolgt stets im Frühjahr auf der Internationalen Handwerksmesse in München. Die frisch gekürte "Miss Handwerk" heißt im echten Leben Maren Kogge. Die 34-jährige gebürtige Hessin hat ihre handwerkliche Karriere nach Bayern verschlagen. Dort hat sie eine Ausbildung als Malerin und Lackiererin gemacht - mit der Fachrichtung Kirchenmalerei und Denkmalpflege. Nach dem Meistertitel führt sie nahe dem Chiemsee zusammen mit Ihrem Ehemann seit 2017 ihren eigenen Kirchenmaler- und Malermeisterbetrieb. In der heute veröffentlichten "Glanzstück"-Folge spricht Maren Kogge über ihr besonderes Gewerk, über Eltern, die eine Ausbildung im Handwerk ablehnen, und ihre Ziele als "Miss Handwerk".
Dass es mit dem Titel "Miss Handwerk" klappt, hätte Maren Kogge nie gedacht - jetzt aber ist sie stolz und voller Tatendrang, das Handwerk ein Jahr lang zu repräsentieren und ihre Botschaften zu platzieren - ob in Podcasts, Kooperationen, Podiumsdiskussionen oder Radio-Interviews: "Was gibt es Schöneres, als über meinen besonderen Beruf zu sprechen! Wenn ich dieses Amt bekomme, dann möchte ich ganz klar auch etwas bewegen, dann möchte ich etwas verändern im Handwerk. Vor allem möchte ich nicht über Probleme sprechen, sondern über Lösungsansätze reden."
Burgen, Kirchen, Schlösser, Denkmäler, Fassaden oder Bauernhöfe unter Denkmalschutz zu restaurieren - das ist ihr Beruf und ihre Leidenschaft. Die Unternehmerin ist fest davon überzeugt, dass die Arbeit an historischen Orten auch für junge Menschen von heute attraktiv ist. Kogge spricht von "Bauchkribbeln" und "Magie: "Wenn sich die Jugendlichen vorstellen, dass sie dort nicht nur zu Besuch sind, sondern an etwas arbeiten dürfen, was schon so viele Jahre alt ist, dann ist es etwas Besonderes."
Ob Work-Life-Balance oder LGQBT-Offenheit der Betriebe - Maren Kogge kämpft für ein offeneres Image und Toleranz im Handwerk, für Vielfalt und gegen negative Stereotype: "Meine Kernmessage von allem, was ich tue: Dass im Handwerk die Türen offen sein müssen für alle Menschen! Da mag ich keine Abstriche machen!" Konkret plant sie zurzeit mit anderen Handwerkerinnen und Handwerkern erstmals eine Teilnahme mit Wagen beim Münchener und Kölner "Christopher Street Day" in diesem Sommer.
"Es ist ein Kernproblem, dass sich viele Eltern nach wie vor einen akademischen Bildungsgrad wünschen", so die 34-Jährige. Dass es im Handwerk vergleichbare Karriere- und Aufstiegschancen gebe, darüber müsse noch mehr aufgeklärt werden. Zudem hat Maren Kogge bei allem Lob für die Politik im Sinne des Handwerks noch so manche Forderung: "Dass es einen Mutterschutz für selbstständige Frauen im Handwerk gibt - das ist ein großes Thema und mir ein ganz wichtiges Anliegen."
Glanzstück" - zu hören auf allen Podcast-Plattformen sowie im Web-Player des BIV: www.die-gebaeudedienstleister.de
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