Urkundlich erwähnt wird Soest erstmals im Jahr 836. Aus der Steinzeit ist die Steinkiste beim Ortsteil Hiddingsen, ein bedeutendes Megalithgrab. Am östlichen Stadtrand (Soest-Gelmen) wurde auch Besiedlungsspuren aus der Zeit um Christi Geburt gefunden. Der Namen „Soest“ verweist möglicherweise auf eine vorgermanische Siedlungstradition.Das alte Soester Stadtrecht war das erste im deutschen Raum nachweislich aufgezeichnete.
Die Übernahme des Soester Stadtrechts durch das unter anderem von Soester Kaufleuten mitgegründete Lübeck brachte es mit sich, dass das Soester Stadtrecht in modifizierter Form, als lübisches Recht, weithin in den Ostseeraum ausstrahlte.
Wilhelm von Holland nahm als deutscher König Soest bereits 1252 in seinen und des Reiches besonderen Schutz und erteilte der Stadt weitreichende Handelsprivilegien.Soest war bald eine der bedeutendsten Hansestädte im Mittelalter und war Prinzipalstadt im westfälischen Hanseviertel, neben Dortmund, Münster und Osnabrück. Der letzte örtliche Hansetag für die Soest zugeordneten Städte, darunter Lippstadt, Werl, Arnsberg, Attendorn, Brilon, Rüthen und Geseke, fand 1604 statt. Das letzte Mal auf einem allgemeinen Hansetag in Lübeck war Soest im Jahre 1608 vertreten. Am letzten Hansetag 1669 der bereits im Niedergang befindlichen Hanse nahm Soest nicht mehr teil.
Nach dem Tod Johann Wilhelms, des letzten Herzogs von Kleve, im Jahre 1609 wurde Soest als Teil des klevischen Erbes den Brandenburgern zugesprochen.1531 führte die Stadt, über Philipp Melanchthon vermittelt, die Reformation ein. So sind die zahlreichen, kunstgeschichtlich teilweise bedeutsamen mittelalterlichen Gotteshäuser der Altstadt wie auch der Börde alle, bis auf den St.-Patrokli-Dom als ehemalige Stiftskirche, evangelisch.
Zu den althergebrachten Spezialitäten der Soester Küche zählen Möppkenbrot und Pumpernickel. Ob der Pumpernickel aber tatsächlich in Soest erfunden wurde, ist strittig, denn um diese Ehre streiten sich mehrere Städte in Westfalen, wie beispielsweise auch Rheine. Fest steht jedoch, dass die Bäckerei Haverland im Stadtzentrum, ehemals königl. bayrischer Hoflieferant des schwarzen Brotes, auf eine mehrhundertjährige Betriebstradition (seit 1570) verweisen kann.
Westfälische Rinderrouladen "Soester Art"
Zutaten:
8 Scheiben Rindfleisch, aus der Keule geschnitten
4 Gewürzgurken
120 g durchwachsener Speck
2 Zwiebeln
300 ml heißes Wasser
2 Bund Suppengrün
¼ l Rotwein oder roter Traubensaft
2-4 EL Creme fraiche
4 TL Senf
Pfeffer
Salz
Paprika edelsüß
2 Scheiben Pumpernickel
Zubereitung:
Gewürzgurken der Länge nach vierteln.
Die Rindfleischscheiben mit Senf bestreichen und
mit Paprika, Salz und Pfeffer bestreuen.
Speck in Scheiben oder Streifen schneiden.
Zwiebel schälen, halbieren und in Scheiben schneiden.
Die Zutaten auf die Fleischscheiben geben, fest von der schmalen
Seite her aufrollen und mit Küchengarn oder einer Bratennadel
zusammenhalten.
In einem Schmortopf Öl erhitzen.
Rouladen darin von allen Seiten gut anbraten, heißes Wasser
hinzugießen, den Pumpernickel kleinbrechen und mit hineingeben.
Dann zugedeckt ca. 30 Minuten bei mittlerer
Hitze schmoren lassen.
Suppengrün waschen, klein schneiden und zu den Rouladen geben,
noch ca. 1 Stunde mitschmoren lassen und von Zeit zu Zeit
die Rouladen drehen.
Nach und nach die verdampfte Flüssigkeit durch Rotwein oder Traubensaft ersetzen.
Die Rouladen aus dem Topf nehmen und das Küchengarn entfernen
Oder die Bratennadeln herausziehen.
Rouladen zugedeckt warm stellen.
Schmorflüssigkeit mit dem Suppengrün durch ein Sieb wieder in
den Schmortopf streichen,
Creme fraiche unterrühren und unter Rühren einmal aufkochen lassen.
Die Sauce mit Salz, Paprika, Pfeffer und nach Belieben mit
Weinbrand abschmecken.