EU unterzeichnet neues Freihandelsabkommen: IHK sieht Chancen für sachsen-anhaltische Unternehmen in Japan. Der Handel auf dem japanischen Markt wird für regionale Unternehmen zukünftig leichter. Darauf hat die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) jetzt hingewiesen. Mit einem neuen Freihandelsabkommen – am 17. Juli unterschrieben – werden nach und nach fast alle beiderseitigen Zölle aufgehoben. 2017 verkaufte die sachsen-anhaltische Wirtschaft Güter und Dienstleistungen im Wert von etwa 125 Millionen Euro nach Japan, vor allem Nahrungsmittel, chemische und pharmazeutische Erzeugnisse, Maschinen sowie Metalle. Die Importe von dort beliefen sich im selben Zeitraum auf rund 81 Millionen Euro.
Nach der Unterschrift können der Europäische Rat und das EU-Parlament diesen Vertrag ratifizieren. Wenn das „Economic Partnership Agreement“ in Kraft tritt, fallen 90 Prozent der Zölle auf EU-Exporte nach Japan sofort weg. „Dieses fortschrittliche Abkommen verschafft unseren heimischen Unternehmen einen besseren Marktzugang zur drittgrößten Volkswirtschaft der Welt“, erklärt Birgit Stodtko, IHK-Geschäftsführerin International. Insbesondere die heimischen Hersteller von Arzneimitteln und Medizinprodukten sowie Agrarerzeugnissen und Lebensmitteln dürften davon profitieren, schätzt sie. Auch im Dienstleistungssektor hätten die EU-Unterhändler eine weitreichende Marktöffnung erreichen können. Zudem dürften sich die Wettbewerbsbedingungen, der Schutz des geistigen Eigentums und der Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen verbessern, sagt Stodtko voraus. „Angesichts der gegenwärtig vielerorts protektionistischen Politik ist dieses Abkommen ein starkes Signal, dass sich ein fairer Interessenausgleich und partnerschaftliche Kooperation im internationalen Handel für beide Seiten lohnt.“
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau
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