Präsentierten Höchstwerte und würden sich über mehr Fachpersonal freuen: Heiko Henke (Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer), Stefan Dieker (Inhaber „Die Diekers Brillenladen“), Klaus Hurling (Betriebsberater der Handwerkskammer) und Kammerpräsident Manfred Kurmann (v.l.) - Positive Lage der Konjunktur in allen Bereichen -Die seit sieben Jahren brummende Konjunktur im regionalen Handwerk erreicht neue Höchstwerte. Der Geschäftsklima-Index liegt bei 142 Punkten und damit beachtliche 19 Zähler höher als im Vorjahr. „Alle Branchen melden eine große Zufriedenheit“, fasst Kammerpräsident Manfred Kurmann die Ergebnisse der Herbstumfrage der Handwerkskammer Oldenburg zusammen. „Insbesondere die Betriebe mit zwei bis 19 Beschäftigten berichten von einer hervorragenden Geschäftslage.“
Antreiber dieser Entwicklung sind das Baugewerbe (138 Indexpunkte/plus 10), die Berufe des Ausbauhandwerks (148/plus21) und die Zulieferer für den gewerblichen Bedarf (136/plus 21). Zudem haben die Betriebe des Kfz-Gewerbes dank steigender Werkstattumsätze (139/plus 24), die personenbezogenen Dienstleistungsbetriebe (141/plus 14), das Nahrungsmittelgewerbe (125/plus 5) und die Gesundheitshandwerke (130/plus 33) zugelegt.
Stefan Dieker, Inhaber von „Die Diekers Brillenladen“ und „Dika Eyewear“ in der Oldenburger Innenstadt, kann die sehr gute Geschäftslage bestätigen. „Nach einem verhaltenen Jahresauftakt ist das Geschäft immer besser ins Laufen gekommen. Es besteht generell ein großer Bedarf an Produkten und Service, da 60 Prozent der Deutschen eine Brille tragen. Für uns kommt es darauf an, eine bestimmte Klientel anzusprechen und in diesem Bereich top zu sein“, so Dieker.
Der Augenoptikermeister betont zudem, dass man sich permanent neu erfinden sollte, um erfolgreich zu bleiben. Mit einer hohen Investition in den Stammladen und durch die Eröffnung eines zweiten Geschäfts hat er dies vorangetrieben. Das Team von neun Mitarbeitern und zwei Auszubildenden könnte Verstärkung gebrauchen, aber die Bewerbungen auf eine Ausbildung sind äußerst selten. „Dabei sind die Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Augenoptikerhandwerk sehr gut“, sagt Dieker. „Das wissen aber leider nur wenige.“
„Die Nachfrage nach Beschäftigten ist weiterhin über fast alle Branchen hinweg groß“, sagt Heiko Henke. Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Oldenburg entnimmt der Umfrage, dass es einem Drittel der Betriebe gelungen sei, Personal aufzustocken. „Der Bedarf geht aber deutlich darüber hinaus. Viele der Befragten sehen im Fachkräftemangel ein Risiko für die weitere Geschäftsentwicklung.“ An der Umfrage hatten 411 Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammer teilgenommen.
Kammerpräsident Kurmann ergänzt: „Wir brauchen auch in Zukunft qualifizierte Handwerker und geeigneten Nachwuchs, der die jetzigen Betriebsinhaber ablöst. Deshalb wird es höchste Zeit, dass alle allgemeinbildenden Schulen inklusive der Gymnasien eine breite Berufsorientierung anbieten.“ Der Präsident zeigte sich erfreut, dass laut Umfrage die Investitionstätigkeit der Betriebe weiterhin hoch ist. „Da wird auf hohem Niveau in die Zukunft investiert“, so Manfred Kurmann.
Alle Zahlen zur Konjunkturentwicklung im oldenburgischen Handwerk:
Foto: Handwerkskammer
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