Zufriedenheit mit Aufträgen und Umsätzen sinkt - Markus Ulsperger, Geschäftsführer der Buhr Orthopädie-Schuhtechnik GmbH, berichtete beim Konjunktur-Pressegespräch von einer guten Geschäftslage. Kammerpräsident Eckhard Stein (rechts) und Hauptgeschäftsführer Heiko Henke ordneten die Umfrageergebnisse für das Gesamthandwerk in der Region ein. Die Geschäftslage im regionalen Handwerk hat sich seit Ausbruch der Pandemie eingetrübt. Dies belegt auch die Auswertung der Handwerkskammer Oldenburg zur Frühjahrskonjunktur. Kammerpräsident Eckhard Stein beobachtet große Unterschiede bei den einzelnen Branchen: „Das Handwerk ist heterogen, und genau so geht es ihm in der Krise. Bau- und Ausbaubetriebe beschäftigt zwar das Problem des Baustoffmangels, aber sie haben nach wie vor gut zu tun. Im Kfz- und Zweiradgewerbe sind fehlende Handelsumsätze zu beklagen. Ein Konditormeister kann auf Dauer nicht vom Außer-Haus-Verkauf leben; er braucht sein Café. Und viele körpernahe Dienstleister dürfen nach wie vor gar nicht arbeiten – was zum Teil nur schwer nachzuvollziehen ist.“
Wer auf einen unmittelbaren Konsumentenkontakt angewiesen ist, hat es doppelt schwer: „Diese Unternehmen sind einerseits von den Kontaktbeschränkungen und andererseits von der Konsumzurückhaltung seitens der Verbraucher stark betroffen“, erklärte Präsident Stein. Bei der Vorstellung der Ergebnisse ergänzte Hauptgeschäftsführer Heiko Henke: „Der Geschäftsklimaindex reicht von 141 Punkten im Baugewerbe bis zu 66 Punkten bei den personenbezogenen Dienstleistungen. Im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen ist das Handwerk bislang relativ gut durch die Krise gekommen. Aber auch unsere Betriebe melden eine spürbare Zurückhaltung beim Einstellen von Personal. Die Zufriedenheit mit Aufträgen und Umsätzen ist vor allem im Vergleich zu 2019 deutlich gesunken.“
Aus der betrieblichen Praxis berichtete Markus Ulsperger beim Konjunktur-Pressetermin. Der Orthopädieschuhmachermeister führt als einer von vier Geschäftsführern die Buhr Orthopädie-Schuhtechnik GmbH mit Standorten in Varel und Nordenham. Nachdem die Pandemie zunächst für weniger Kundenfrequenz bis hin zur Kurzarbeit gesorgt hat, liefen die vergangenen sechs Monate gut. Die Geschäftsentwicklung ist gut.
„Wir haben eine Mission, die uns jeden Tag antreibt! Auch vor Corona haben wir systematisch am Unternehmen gearbeitet und konnten uns dadurch auch in den letzten sechs Monaten weiterentwickeln. Besonders in den Bereichen der Terminvergabe und des Teambuildings, wobei auch die Aus- und Weiterbildung intern eine wichtige Rolle spielt“, so Markus Ulsperger. Der 33-Jährige betont: „Wir arbeiten sowohl im Unternehmen als auch am Unternehmen!“
Auch die langfristige Ausrichtung im 15- Köpfigen Team spiele positiv in die Karten. Privatpersonen, Gewerbekunden und der Leistungssport bieten vielfältige Möglichkeiten. „Wir arbeiten beispielsweise mit den Handballern der HSG Varel oder mit dem zweimaligen Duatlon-Weltmeister Sören Otten zusammen. Auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten ist ein wichtiger Baustein. Derzeit investieren wir in neue Maschinen und in unseren zukünftigen neuen Standort in Varel“, berichtet Markus Ulsperger von einer guten Konjunkturphase. Wenn zurzeit etwas stört, dann sind es Lieferengpässe. „Arbeitsschuhe und Materialien für die individuelle Maßfertigung von Medizinprodukten sind zurzeit nicht immer direkt lieferbar.“
Foto: Torsten Heidemann
Handwerkskammer Oldenburg
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