Nachrichten für den Handwerker aus Berufswelt, Wirtschaft und Politik. Tipps und Hinweise zu neuen Gesetzen und Arbeitsvorschriften. Täglich aktuell.
Soforthilfe startet erfolgreich: - Am vergangenen Freitag ist die NRW-Soforthilfe 2020 für Betriebe angelaufen, die durch die Corona-Pandemie wirtschaftlich in Not geraten sind. Die Antragsstellung ist bis zum 31. Mai möglich. Damit diese reibungslos funktioniert, haben die Handwerkskammern zusätzlich Hotlines eingerichtet, die auch am vergangenen Wochenende ratsuchende Betriebe bei der Antragsstellung tatkräftig unterstützten. »122 Beraterinnen und Berater der Handwerkskammern in NRW waren im Einsatz und haben von Freitag bis Montag über 5.000 Anfragen von Betrieben und Handwerker*innen rund um die Soforthilfe beantwortet«, erläutert Matthias Heidmeier, Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT).
bayme vbm Umfrage: Drei Viertel der Unternehmen rechnen mit Produktionsrückgang. - Drei Viertel der Unternehmen rechnen im laufenden Jahr mit einem Produktionsrückgang – und zwar im Schnitt um 20 Prozent. 40,5 Prozent befürchten, in dieser Zeit Verluste zu schreiben, weitere 17 Prozent prognostizieren lediglich eine schwarze Null. Das ist das zentrale Ergebnis einer eigenen Umfrage der bayerischen Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie in Bayern bayme vbm unter ihren Mitgliedsunternehmen über die Auswirkungen und Folgen der Corona-Krise. „Nahezu alle befragten Betriebe spüren bereits negative Folgen in Bezug auf ihre Geschäftstätigkeit“, so Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Besonders betroffen ist die Automobil- und Zulieferindustrie. Hier gehen 85,7 Prozent der Betriebe von einer rückläufigen Produktion im Jahr 2020 aus.
Brossardt: „Sozialversicherungsbeiträge müssen bei den Unternehmen bleiben“. - Der vbm – Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e. V. reagiert mit Unverständnis auf die Forderungen der Gewerkschaften nach einer über das gesetzliche Kurzarbeitergeld hinausgehenden Absicherung für Beschäftigte. „Kurzarbeit ist ein Rettungsschirm, der Arbeitslosigkeit und Insolvenz verhindern soll. Die Entlastung von den Sozialversicherungsbeiträgen und damit der verbesserte Erhalt der Liquidität ist dabei maßgeblich für das wirtschaftliche Überleben der Unternehmen. Daher müssen die Sozialversicherungsbeiträge bei den Unternehmen bleiben. Die Forderung der Gewerkschaft ist fahrlässig und völlig unverständlich in Anbetracht der konjunkturellen Aussichten und der zu erwartenden Konsequenzen“, erklärt vbm Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt und fügt hinzu: „Kurzarbeit ist die beste soziale Sicherung, die uns in dieser beispiellosen Krisensituation zur Verfügung steht.“
Nicole Piontek setzt auf Sicherheit: Unter anderem lässt sie für ihr Mitarbeiterteam einen eigenen Mundschutz („Behelfsmaske“) produzieren. - „Zwei Meter Abstand sind im Pflegedienst nicht möglich. Unser Personal ist derzeit sehr gefährdet“, stellt Nicole Piontek, Inhaberin des iGZ-Mitgliedsunternehmens Piontek Personalservice, angesichts der Corona-Pandemie unmissverständlich fest. Daher liegt der Fokus der jungen Unternehmerin auf dem Schutz ihrer Mitarbeiterschaft: „Wir lassen derzeit unseren eigenen Mundschutz produzieren“, nennt die Gelsenkirchenerin ein Beispiel. „Und weil der Mittelstand zusammenhalten muss, haben wir uns eine Schneiderin gesucht, die keine Aufträge mehr hatte“, erläutert Piontek. Bislang habe sie rund 150 Exemplare („Behelfsmasken“) nähen lassen – und damit auch die Produzentin vor der Insolvenz bewahrt. „Bedingung war, dass sie aus Baumwolle und bei 60 Grad waschbar sind“, betont das iGZ-Mitglied die Voraussetzungen.
bvdm-Konjunkturtelegramm März 2020 - Geschäftsklima kühlt sich deutlich ab. Von der positiven Stimmung, die noch im Vormonat vorherrschte, ist im März nichts mehr zu spüren. Aufgrund der Coronavirus-bedingten Verschlechterung der konjunkturellen Lage trübte sich das Geschäftsklima in der deutschen Druck- und Medienbranche sichtlich ein. Der vom Bundesverband Druck und Medien berechnete Geschäftsklimaindex fiel gegenüber dem Vormonat um saisonbereinigt 4,5 Prozent. Im Vorjahresvergleich büßte der Index saisonbereinigt 3,9 Punkte ein und notierte mit 97,5 Zählern auf einem Acht-Monats-Tief. Das ganze Ausmaß der Coronakrise dürfte sich indes erst im Konjunkturtelegramm des Aprils zeigen.