Weihbischof Lohmann: „Krisen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden“ - „Dürre, Feuer, Fischsterben und vieles mehr – auch in diesem Sommer haben beunruhigende Meldungen über den Zustand von Klima und Natur die Nachrichten bestimmt. Meldungen, die uns nicht gleichgültig lassen können, weisen sie doch auf die immer dramatischeren Auswirkungen unseres Lebensstils auf die Umwelt hin.“ Auf diese Situation macht Weihbischof Rolf Lohmann (Münster), der in der Deutschen Bischofskonferenz für Umwelt- und Klimafragen zuständig und Vorsitzender der Arbeitsgruppe für ökologische Fragen der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen ist, heute (26. August 2022) aus Anlass des Weltgebetstages für die Bewahrung der Schöpfung aufmerksam, den die Kirche am 1. September begeht. „Zur Bewahrung der Schöpfung sind unsere volle Aufmerksamkeit und unser entschlossenes Handeln dringend geboten. Wichtig ist im Moment, dass die Katastrophe des Krieges in der Ukraine und dessen Auswirkungen nicht dazu führen, beim Kampf gegen Klimawandel, Artenschwund und Umweltverschmutzung nachzulassen. Diese Krisen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden“, so Weihbischof Lohmann.
24.08.2022 - Evangelische und katholische Kirche sprechen gemeinsame Empfehlung aus. - Der evangelischen und der katholischen Kirche ist es ein Anliegen, die im Zuge der Energiepreispauschale zusätzlich entstehende Einnahme aus der Kirchensteuer zur Unterstützung der von der Energiepreiskrise besonders betroffenen Menschen zu verwenden. Eine entsprechende Empfehlung haben die Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gemeinsam mit den Landeskirchen an die für die Verwendung des Kirchensteueraufkommens zuständigen Gremien in den (Erz-)Diözesen und Landeskirchen gegeben. Die Mittel sollen über soziale Projekte oder Initiativen vor Ort den Menschen zugutekommen, gaben EKD und Deutsche Bischofskonferenz heute bekannt. Mit ihrer Empfehlung, die sich durch die Energiepreispauschale ergebende Kirchensteuereinnahme für die von der Energiepreiskrise besonders betroffenen Menschen und nicht für andere kirchliche Zwecke zu verwenden, wollen die evangelische und die katholische Kirche die Mittel unbürokratisch zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger einsetzen.
„Vom Aufstehen“ heißt der Erzählband von Helga Schubert, in dem die mittlerweile 82-jährige Schriftstellerin und Psychologin in kleinen Momenten geradezu beispielhaft ein Jahrhundertleben mit seiner ganzen Ambivalenz beleuchtet. Unter den 29 Erzählungen findet sich auch „Meine Ostergeschichte“ (Helga Schubert, Vom Aufstehen. Ein Leben in Geschichten, München 2021, 49–52), und die beginnt so: „In allen anderen Vorgärten hängen schon Wochen vor Ostern die ausgeblasenen und dann bemalten Hühnereier oder die Plastikeier im Wind, in den Regalen reihen sich die Osterhasen. Nur ich will den Osterbaum erst am Ostersonnabend schmücken. Denn: Seit meinem sechsten Lebensjahr bin ich in der Woche vor Ostern beklommen. Ich muss in der Karwoche täglich daran denken, was Er an diesem Tag gerade macht: […] So geht das bis Karfreitag.“ Die heutigen Kinderbücher seien dagegen mit ihren Erzählungen sehr schnell beim Auferstandenen, beim Osterwunder, das man glauben könne oder auch nicht. Und wer daran glaube, dem gehe es gut damit, denn dann sei ja immer jemand da, der mitgeht. Sie selbst dagegen müsse bis heute mit dem Wechselbad der Woche vor Ostern klarkommen, so wie Er damals mit Seiner Todesangst und auch mit Seinem Vater und dessen Beschlüssen. Schon als Kind habe sie die Wut auf den Verräter gepackt und die Beschwichtigungen der Mutter, das sei doch alles nicht so gewesen, hätten sie nicht beruhigt – bis heute nicht. „Heute weiß ich“, schreibt sie: „In dieser Woche vor Ostersonntag passiert alles, was ich inzwischen vom Leben verstanden habe: Wie schnell sich das Schicksal für einen Menschen ändert, dass man verraten werden kann. Dass es immer unvermuteten Beistand gibt und einen Ausweg. An diese Hoffnung will ich erinnert werden. Einmal im Jahr.“
24.07.2022 - Statement der Präsidenten des Synodalen Weges, Dr. Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), und Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, zur Erklärung des Heiligen Stuhls am 21. Juli 2022 zum Synodalen Weg: „Wir begrüßen, dass der Heilige Stuhl noch einmal hervorhebt, wozu wir uns bereits vor dem Beginn des Synodalen Weges 2019 in der Satzung und Geschäftsordnung verpflichtet haben: ‚Beschlüsse der Synodalversammlung entfalten von sich aus keine Rechtswirkung. Die Vollmacht der Bischofskonferenz und der einzelnen Diözesanbischöfe, im Rahmen ihrer jeweiligen Zuständigkeit Rechtsnormen zu erlassen und ihr Lehramt auszuüben, bleibt durch die Beschlüsse unberührt.‘ ‚Beschlüsse, deren Themen einer gesamtkirchlichen Regelung vorbehalten sind, werden dem Apostolischen Stuhl als Votum des Synodalen Weges übermittelt.‘ (Artikel 11 und 12) - Wir werden nicht müde zu betonen, dass die Kirche in Deutschland keinen „deutschen Sonderweg“ gehen wird. Dennoch sehen wir es als unsere Pflicht an, klar zu benennen, wo aus unserer Sicht Änderungen notwendig sind. Dabei spüren wir bereits jetzt, dass die von uns benannten Probleme und Fragen weltweit ähnlich sind.
„Trotz dem alten Drachen, Trotz dem Todesrachen, Trotz der Furcht dazu!“ Zum Osterfest äußert sich die westfälische Präses und EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus mit folgender Botschaft: „Christus ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!“ Das werden wir ausrufen, einander zurufen in der Osternacht, am Ostermorgen, wenn das Licht des Tages sich allmählich Bahn bricht. Die einen mit jener Ängstlichkeit, die vielen von uns in den Gliedern steckt, andere mit unbändigem Zorn über den Massenmord in der Ukraine. Wir werden die Botschaft von der Auferstehung des gefolterten und getöteten Gottessohnes Jesus Christus laut werden lassen – gegen die dumpfen Parolen des Angriffskrieges, voller „Trotz dem alten Drachen, Trotz dem Todesrachen, Trotz der Furcht dazu!“ Gott trotzt dem Triumph der Gewaltherrscher und ihrer gottlosen Büttel und Mitläufer.