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Schlaglicht

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Zur ZDH-Empfehlung zur Aussetzung aller Prüfungstermine bis zum 24. April und dem weiteren Verfahren erklärt ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke: Die Corona-Pandemie stellt auch die für die Berufsprüfungen zuständigen Handwerkskammern und -innungen vor große Herausforderungen. Betriebe und Auszubildende wollen natürlich die Berufsausbildung zum Ende des Ausbildungsjahres erfolgreich mit einer Prüfung beenden. Auch Meisterschülerinnen und -schüler sowie die sonstigen Absolventen der Höheren Berufsbildung erwarten zu Recht, dass Prüfungen wie geplant abgelegt werden können. Zugleich hat aber auch der Infektionsschutz höchste Priorität. In Prüfungen dürfen deshalb keine Risiken für die Gesundheit von Prüfungsteilnehmenden oder Prüfenden eingegangen werden.

 

Zur bereits abschließenden Abstimmung des Bundestages am Mittwoch über das Corona-Hilfspaket erklärt Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH): „Es ist gut und geboten, dass angesichts der dramatischen wirtschaftlichen Einbrüche nun auch der Bundestag dem Corona-Hilfspaket im Eilverfahren und einem wahrhaft beeindruckenden Tempo zustimmt und es auf den Weg bringt. Schnelligkeit ist das Gebot der Stunde. Tempo ist in dieser Krise unabdingbar, weil sich viele Betriebe bereits jetzt in einer ihre Existenz bedrohenden Situation befinden. Die Zeit drängt, will man das Schlimmste abwenden und so viele Betriebe und Arbeitsplätze wie möglich über die Krise retten. Es geht bei vielen Betrieben um Tage und längst nicht mehr um Wochen.

Aus einer konjunkturell sehr guten Lage kommend ist das Handwerk aktuell damit konfrontiert, dass Vieles in einer dramatischen Weise einbricht, sodass die Zukunft an sich stabiler Betriebe in Gefahr ist. Wir verzeichnen bislang nicht da gewesene Umsatzeinbrüche. Quer durch alle Gewerke sind Betriebe betroffen, wenn auch in unterschiedlicher Intensität. Das reicht von allen Gewerken, die im Veranstaltungsbereich tätig sind wie etwa Messebauer, Trockenbauer, Tischler oder auch Lebensmittelhandwerker, die Catering betreiben. Das geht über die industriellen Zulieferer etwa im Metallbereich. Und hört schliesslich nicht auf bei den Handwerken, die nah am Verbraucher und Endkunden stehen. Ausserdem gibt es in diesen Tagen bereits Schliessungen von Baustellen. Es geht jetzt darum alles zu tun, um Betriebe am Markt zu halten und Beschäftigung zu sichern. Handwerksbetriebe haben vielfach Rücklagen von vielleicht vier Wochen. Für viele geht es inzwischen um Tage. Sie müssen unbürokratisch und schnell Hilfe und Unterstützung erhalten.

Der TÜV-Verband hat vor den Gefahren für die Cybersecurity im Zusammenhang mit dem mobilen Arbeiten im Homeoffice gewarnt. „Unternehmen müssen wegen der Corona-Pandemie die Risiken für ihre Organisation neu bewerten und ihre IT-Sicherheitsmaßnahmen anpassen“, sagte Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands (VdTÜV). „Viele Mitarbeiter haben mit bestimmten digitalen Prozessen noch keine Routine. An dieser Stelle muss der oft zitierte ‚Faktor Mensch‘ Teil der Risikobetrachtung werden. Die Beschäftigten brauchen klare Vorgaben für das Arbeiten im Homeoffice, um die Risiken für Cyberangriffe zu reduzieren.“ Bereits seit Wochen kursieren Phishing-Mails und Smartphone-Apps, die gefährliche Schadsoftware verbreiten. 

Private und berufliche Internetnutzung im Homeoffice trennen

Bühler: „Die Corona-Pandemie ist ein gefundenes Fressen für Cyberkriminelle. Eine hohe Besorgnis der Bürger in Kombination mit einem hohen Informationsbedürfnis ist der ideale Nährboden, um die Nutzer in die Irre zu führen. Mit Hilfe von Phishing-Mails oder Smartphone-Apps können Geräte leicht mit Schad-Software infiziert werden.“ Die Folge kann neben unseriösen Angeboten zum Schutz vor den Auswirkungen der Pandemie auch der Diebstahl von Zahlungsdaten, das Abgreifen persönlicher Informationen oder das Lahmlegen der Geräte mit anschließender Erpressung sein. Zudem besteht im Homeoffice die Gefahr, dass sich Cyberkriminelle Zugang zu den Netzwerken der Arbeitgeber*innen verschaffen. Das kann leichter passieren, wenn Mitarbeiter*innen berufliche und private Tätigkeiten vermischen und die genutzten Endgeräte mit dem Unternehmen verbunden sind.

Die Ausbreitung des Virus verlangsamen. Den Betrieben mit Sofortmaßnahmen jetzt helfen. Die Ausbreitung des gefährlichen Corona-Virus stellt unser Land vor eine Bewährungsprobe ohne Beispiel in der Geschichte der Bundesrepublik. Wir müssen der Situation mit Konsequenz und Besonnenheit begegnen. Das nordrhein-westfälische Handwerk steht daher hinter den einschneidenden Maßnahmen, die Bund, Land und Kommunen ergreifen, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen. Nur dadurch gewinnen wir die Zeit, die wir im Kampf gegen das Virus so dringend brauchen.   Wir appellieren an alle Betriebe und Organisationen des Handwerks, diese und weitere noch notwendige Maßnahmen zu unterstützen und umzusetzen.    Wir wissen aber auch, dass es für viele Handwerksbetriebe jetzt ums Ganze geht. Viele Firmen sind existentiell gefährdet, weil Umsätze einbrechen, Kunden ausbleiben und Lieferengpässe entstehen.   Die Kammern, Fachverbände, Innungen und Kreishandwerkerschaften konzentrieren deshalb ihre Kräfte in dieser schwierigen und ernsten Situation darauf, allen Betrieben schnell und unbürokratisch zur Seite zu stehen.

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