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05.10.2022 - ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer erklärt zu den Ergebnissen der Bund-Länder-Runde vom 4. Oktober:" Bund und Länder haben es leider verpasst, ein gemeinsames kraftvolles Signal gegen die vielen Krisen auszusenden. Das ist in der jetzigen Lage zu wenig. Wir haben konkretere Ergebnisse von dieser Runde erwartet. Es bleibt richtig, was der Bund in der vergangenen Woche mit dem Abwehrschirm beschlossen hat. Auf die Ankündigungen müssen jetzt endlich greifbare Entlastungen folgen. Ein Schirm, der nicht aufgespannt wird, schützt auch nicht. Unsere Betriebe und Beschäftigten sind auf eine schnellstmögliche Umsetzung der von uns seit langem geforderten Gas- und Strompreisbremse sowie Härtefallhilfen angewiesen. Bei den Details und der Umsetzung muss jetzt aufs Tempo gedrückt werden. Denn: Zeit ist für viele Betriebe und Beschäftigte mittlerweile das knappste Gut."
Zentralverband des Deutschen Handwerks
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03.10.2022 - Wann wirkt der Abwehrschirm ? - Zu den Entlastungsplänen der Bundesregierung und der morgen anstehenden Ministerpräsidentenkonferenz erklärt Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold: „Die geplante Entlastungssumme von 200 Milliarden Euro ist gewaltig – die Not vieler Handwerksbetriebe allerdings auch. Deshalb muss jetzt zügig Fleisch an den Knochen. Nach den Ankündigungen braucht das Handwerk jetzt Antworten: Was bedeutet der „Doppel-Wumms“ konkret für die Unternehmen? Die vorliegenden Papiere sind noch recht nebulös. Welchen Preis müssen Betriebe nach einer Deckelung für Gas und Strom zahlen, und bekommen sie dann wieder leichter Anschlussverträge? Welche Summen müssen gegebenenfalls über Kredite finanziert werden?
Eine Preisbremse, die erst Anfang 2023 wirkt, hilft uns in diesem Herbst nicht. Bis Weihnachten ist es für viele Betriebe und die Arbeitsplätze dort aber schon zu spät. Wir brauchen spürbare Entlastung nicht im Advent, sondern jetzt im Oktober. Solange im Bund die Expertenkommissionen tagen und Beamte noch Gesetze formulieren, braucht es Soforthilfen, die den Namen auch verdienen. Wenn die Ampel hier weiter schwammig bleibt, muss das Land die entstehenden Lücken mit eigenen Liquiditätszuschüssen füllen. Regierungen, die jetzt nicht umgehend handeln, tragen später auch Verantwortung für Insolvenzen, Betriebsaufgaben und Arbeitslosigkeit. Das gilt für Bund und Länder.
26.09.2022 - Dr. Ortlieb:Rettung der Gasversorgung aus Bundeshaushalt finanzieren. Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) begrüßt die Einsicht von Spitzenpolitikern von SPD, Grünen und FDP, dass die Gasumlage nicht eingeführt werden darf. Die VhU ruft Kanzler Scholz, Wirtschaftsminister Habeck und Finanzminister Lindner auf, die ohne Zweifel notwendige Rettung der Gasversorgung in Deutschland über den Bundeshaushalt zu finanzieren. „Wir haben zahlreiche Beispiele aus Hessen, welche zerstörerische Wirkung die Gasumlage von 24,19 Euro je Megawattstunde hätte. Viele Industrieunternehmen in Hessen müssten im Jahr 20.000 Euro an Mehrkosten pro Beschäftigten allein für die Gasumlage zahlen. Diese Kosten wären zusätzlich zu den ohnehin gigantisch angestiegenen Strom- und Gaspreisen zu schultern. Das würde energieintensive Unternehmen zwingen, ihre Produktion weiter zu verringern oder diese komplett einzustellen, um nicht zahlungsunfähig zu werden. Auch Handwerksbetriebe sind betroffen. Sie stehen vor Mehrkosten im immerhin vierstelligen Euro-Bereich pro Mitarbeiter“, sagte Dr. Birgit Ortlieb, Vorsitzende des VhU Energieausschusses. Die Gasumlage treffe alle Unternehmen aus unterschiedlichsten Industriezweigen, etwa Chemie, Gießerei oder Lebensmittelherstellung sowie energieintensive Dienstleistungsunternehmen wie Bäckereien oder Wäschereien.
28.09.2022 - Für „unzureichend“ hält die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) die Entscheidung von Wirtschaftsminister Robert Habeck, nur die beiden Kernkraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim am Netz zu lassen und den Betrieb bis April 2023 zu begrenzen. „Die Mini-Korrektur des Ministers ist erfreulich, aber sie reicht nicht. Auch das dritte aktive Kernkraftwerk im Emsland muss am Netz bleiben. Die drei Kernkraftwerke sollten solange laufen dürfen, bis die Energiekrise in Deutschland und Europa überwunden ist. Eine Abschaltung in 2023 wäre unverantwortlich“, sagte Dr. Birgit Ortlieb, Vorsitzende des Energieausschusses der VhU.
„Ein Streckbetrieb bis Ostern 2023 reicht nicht aus. Die Lage ist viel zu gefährlich. Alles, was Strom erzeugen kann, muss ans Netz und in Betrieb bleiben. Das gilt insbesondere für Kernkraft und Kohle.
21.09.2022 - Als Reaktion auf die erneute Verschiebung des Starts der Gasumlage fordert die Vereinigung der hessischen Unternehmensverbände (VhU), die von Bundeswirtschaftsminister Habeck geplante Gasumlage zu stoppen, solange es noch möglich ist. „Die Gasumlage würde die Gasrechnung energieintensiver Unternehmen aller Branchen erhöhen – von der Chemie über die Lebensmittelindustrie bis hin zu Wäschereien. Die Gasumlage würde nicht nur das Gas auf dem Gasmarkt verteuern, sondern auch den Strompreis weiter in die Höhe treiben. Sie wäre ein Brandbeschleuniger auf den ohnehin angespannten Energiemärkten“, sagte Dr. Birgit Ortlieb, Vorsitzende des VhU-Energieausschusses. Dr. Ortlieb rief den Bund auf, rasch „milliardenschwere Liquiditätshilfen“ für energieintensive Unternehmen aller Größenklassen bereitzustellen: „Je energieintensiver, desto höher sollten die Hilfen wegen der Preisexplosion bei Strom und Gas sein. Sonst müssen zahlreiche Industrieunternehmen ihre Produktion weiter drosseln oder temporär ganz einstellen.